Am Montag (10.1.) startet auf Mallorca und den Nachbarinseln nach zweieinhalb Wochen Weihnachtsferien wieder die Schule - und viele Eltern und Lehrer machen sich Sorgen, wie das mit der ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus funktionieren soll. Derzeit ist jeder 30. Einwohner der Balearen mit Covid-19 infiziert, und auch unter den Lehrkräften wird ein steiler Anstieg der Infektionen befürchtet. 4

Am Montag (10.1.) waren von 19.000 Lehrkräften auf den Inseln bereits rund 300 wegen Covid-19 krankgeschrieben, doch diese Zahl dürfte in den kommenden Tagen nach oben schnellen. Die Balearen-Regierung hat aus diesem Grund eine Art schnelle Eingreiftruppe an Ersatzlehrkräften aufgebaut. 60 Lehrerinnen und Lehrer können sofort an die Schulen geschickt werden, wo Not am Mann oder der Frau herrscht. Allerdings reicht diese Zahl jetzt schon hinten und vorne nicht.

Obwohl in den Wintermonaten mit zahlreichen Ansteckungen auch in den Schulen gerechnet wird, haben die Kultusminister der autonomen Regionen und der Zentralregierung beschlossen, flächendeckend den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten. Die Schulen müssen strenge Sicherheits- und Hygieneprotokolle befolgen:

Quarantänen

Die Kommission für öffentliche Gesundheit legte am Freitag (7.1.) fest, dass in der Vor- und Grundschule nicht mehr die gesamte Klasse in Quarantäne geschickt wird, wenn es zwei Fälle von Covid-19 gibt. Erst ab fünf Infektionen in der Gruppe müssen alle Schüler einer Klasse daheimbleiben. Die älteren Schüler müssen nur dann in Quarantäne, wenn sie direkter Kontakt und nicht mit beiden Dosen geimpft sind.

Symptome

Die Liste der Symptome, mit denen Schüler nicht in die Schule geschickt werden sollten, wurde angesichts der Omikron-Variante erweitert. Ab sofort zählen dazu etwa auch eher Merkmale eines Schnupfens, wie etwa Halsweh, Niesen, eine laufende Nase, nächtliche Schweißanfälle, Übelkeit oder auch Haarausfall.

Abstände

Auch hier wurde noch einmal nachgebessert: Während bislang ab der 9. Klasse ein Abstand von 1,2 Metern zwischen den Schülern ausreichend war, gilt ab sofort in den Corona-Warnstufen 3 und 4 (Mallorca befindet sich derzeit in Stufe 3) ein Mindestabstand von 1,5 Metern, sofern das aufgrund der Platzverhältnisse irgendwie möglich ist.

Fiebermessen vor Schulbeginn

Weiterhin gilt die dringende Bitte an die Eltern, jeden Morgen bei ihren Kindern die Temperatur zu messen. Wer mehr als 37,5 Grad Fieber hat, sollte nicht in die Schule gehen. Auch wird weiterhin darum gebeten, Elternsprechstunden oder sonstige Aktivitäten digital abzuhalten. Schulausflüge mit Übernachtung sind derzeit untersagt, außer denen, die im Rahmen des Programms Erasmus+ stattfinden.

Lüften

Das balearische Bildungsministerium drängt auf regelmäßiges Lüften der Klassenzimmer, um die Aerosole ins Freie zu befördern. Das Lüften soll ausdrücklich auch bei niedrigen Temperaturen beibehalten werden.

Bubble groups

Die sogenannten bubble groups oder grupos burbuja werden bis zum Schuljahresende beibehalten. Dadurch, dass immer die selben Schüler zusammen sind, wird die Kontaktnachverfolgung im Fall einer Infektion vereinfacht und das Risiko, dass mehrere Klassen betroffen sind, minimiert.

Luftfilter

Weiterhin werden die Luftfilter verwendet, die den CO2-Gehalt in der Luft in den Klassenzimmern messen und verringern. Ein Großteil der Schulen auf den Balearen verfügt inzwischen über derartige Filter.

Masken

Auch hier wird es zunächst keine Entspannung geben. Die Maskenpflicht bleibt für alle Schüler ab sechs Jahren bestehen. Und zwar sowohl im Klassenzimmer als auch auf dem Pausenhof. Den Betreuern in der Vorschule und an Sonderschulen wird empfohlen, FFP2-Masken oder KN95-Masken zu tragen.

Impfung

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Hier sind die Balearen weiterhin Schlusslicht in Spanien. Nur 16 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen waren bei der jüngsten Erhebung am MIttwoch (5.1.) einmal geimpft. Im Rest des Landes betrug der Anteil der geimpften Kinder unter zwölf Jahren 31,5 Prozent. Das balearische Gesundheitsministerium und die Gesundheitsbehörden rufen eindringlich zur Impfung auf.