Katalonien im Nordosten Spaniens will die seit Weihnachten geltende nächtliche Ausgangssperre trotz sehr hoher Infektionszahlen ab Freitag (21.1.) aufheben. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zurzeit mit 2290 mehr als vier mal so hoch wie zum Zeitpunkt der Anordnung der Maßnahme, wie die Zeitung «El País» berichtete.

Aber der rapide Anstieg der Zahlen habe sich zuletzt verlangsamt, begründete die Regionalregierung in Barcelona dem Bericht zufolge ihre Entscheidung. Das sei auch darauf zurückzuführen, dass die Feiertage, die in Spanien bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar gingen und damit ein erhöhtes Ansteckungsrisiko darstellten, vorüber seien. Am 23. Dezember war die Inzidenz mit 506 angegeben worden.

Ausgangsbeschränkung zwischen ein und sechs Uhr

Die Maßnahme, die bis auf wenige kleinere Ausnahmen in der gesamten Region in Kraft war, betrifft rund 6,3 Millionen Bewohner oder 82 Prozent der Bevölkerung Kataloniens. Konkret durfte man zwischen ein und sechs Uhr nur in begründeten Fällen das Haus verlassen. Ausgangsbeschränkungen gibt es sonst nirgendwo in Spanien, das eine der höchsten Impfquoten Europas aufweist.

Clubs, Bars und Discos bleiben in Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona hingegen weiter geschlossen. In den Innenräumen von Gaststätten dürfen nur 50 Prozent der eigentlich zulässigen Plätze vergeben werden. In fast allen anderen öffentlichen Einrichtungen und Geschäften dürfen nur 70 Prozent der Kapazität genutzt werden. Die Teilnehmerzahl bei Zusammenkünften im öffentlichen wie im privaten Rahmen bleibt auf zehn beschränkt.