Die Zahl der Corona-Neuinfektionen stagniert seit etwa Mitte Januar auf Mallorca und den Nachbarinseln. Wie immer zeitversetzt spüren nun wieder die Krankenhäuser der Inseln die Auswirkungen der sechsten Welle. Und obwohl allem Anschein nach die Omikron-Variante für leichtere Verläufe vor allem bei den Geimpften sorgt, füllen sich die Kliniken doch wieder in besorgniserregender Weise. Im Landeskrankenhaus von Son Espases war am Montagabend (24.1.) kein einziges Intensivbett mehr verfügbar, wie eine Recherche des "Diario de Mallorca" ergab.

So standen für zwei Patienten, die aus anderen Krankenhäusern für dringende Operationen nach Son Espases verlegt wurden, keine Betten mehr bereit. Und das, obwohl die größte Klinik der Balearen in der sechsten Welle die Zahl der Intensivbetten bereits von 22 auf 32 aufgestockt hatte. Vor der Pandemie hatte es lediglich zwölf Intensivbetten gegeben. Wie in Deutschland auch, war aber das Problem in Son Espases, dass nicht genügend Personal bereitstand, um diese 32 Betten auch wirklich zu betreuen. Bereits am 18. Januar hatte es in Son Espases kein einziges verfügbares Intensivbett mehr gegeben.

Damals schlug die Rettungsleitstelle 061 Alarm, weil in Son Espases dringend ein Bett mit Beatmungsgerät für einen Covid-19-Patienten im kritischen Zustand benötigt wurde. Der Kranke hätte intubiert werden müssen, aber nach Angaben der Rettungsleitstelle gab es auf ganz Mallorca zu diesem Zeitpunkt kein verfügbares Intensivbett mehr.

Inzwischen schlägt sich die Omikron-Welle in der Krankenhausbelegung nieder. Am Montag (24.1.) lagen 494 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung in den Kliniken der Inseln, 42 mehr als eine Woche zuvor (+ 9 Prozent). Die 91 Patienten auf den Intensivstationen allerdings entsprechen der Zahl aus der Vorwoche, als 92 Menschen mit Covid-19 in kritischem Zustand in den Krankenhäusern betreut wurden. Im Januar gibt es allerdings wieder mehr Tote. Bis Montag wurden 45 Corona-Tote gemeldet, im ganzen Dezember waren es 44.

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Derweil ist die Inzidenz unter den Schulkindern im Vergleich der verschiedenen Altersgruppen nach wie vor am höchsten. Unter den bis 16-Jährigen liegt die 14-Tage-Inzidenz derzeit bei 4.931, auch begünstigt durch die schwache Impfquote auf den Balearen. Nur 31,9 Prozent der Kinder zwischen 5 und 11 Jahren haben auf den Inseln bislang zumindest die erste Dosis verabreicht bekommen. Spanienweit sind es 53 Prozent, in Galicien sogar 80 Prozent. /jk