Auf Mallorca sind erstmals Fälle der neuen Omikron-Mutation BA.2 dokumentiert worden. Das bestätigte der Chef des Mikrobiologie-Labors im Landeskrankenhaus Son Espases, Antoni Oliver am Dienstag (25.1.). Knapp ein Dutzend Mal hätten sich Menschen auf Mallorca und der Nachbarinsel Ibiza in der vergangenen Woche nachweislich mit der Untervariante der Coronavirus-Mutation Omikron ("BA.1") infiziert.

Möglicherweise könnte sich das Auftauchen von BA.2 negativ auf die Pandemieentwicklung auf Mallorca auswirken, so Oliver. "Wie es scheint, ist diese Variante noch ansteckender als Omikron, allerdings ist es noch zu früh, um dies mit Sicherheit sagen zu können. Wir beobachten die Entwicklung." Derzeit sind auf den Balearen 96,3 Prozent der Corona-Fälle auf die herkömmliche Omikron-Variante zurückzuführen. Der Rest ist der Covid-Variante Delta und dem neuen Omikron-Sub-Typus zuzuschreiben.

Ähnlich zurückhaltend äußerten sich bisher auch Experten des Robert-Koch-Instituts in Deutschland. Fast alle bisher in Deutschland nachgewiesenen Infektionen mit Omikron seien der„Sublinie BA.1 - also der Ursprungs-Omikron-Variante - zuzuordnen, heißt es in einem Wochenbericht vom 20. Januar auf der Internetseite der biomedizinischen Leitforschungseinrichtung der Bundesregierung. Derzeit sei „keine starke Zunahme des Anteils von BA.2 unter alle Omikron-Nachweisen zu beobachten. Auch hier das Fazit: "Die Entwicklung der nächsten Wochen bleibt somit abzuwarten."

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Noch ist die Datenlage zu BA.2 dünn. Als Forschungsfeld dienen derzeit vor allem Skandinavien und Großbritannien, wo die Untermutation weiter verbreitet ist als beispielsweise in Deutschland und Spanien. „Sehr frühe Beobachtungen aus Indien und Dänemark deuten darauf hin, dass es keinen dramatischen Unterschied im Schweregrad im Vergleich zu BA.1 gibt", zitiert die "Frankfurter Rundschau" Tom Peacock, einen Virologen am Imperial College in London.

Laut Weltgesundheitsorganisation sind aktuell weltweit rund 8.000 BA.2-Fälle in 40 Ländern nachgewiesen worden. Die Dunkelziffer, so vermuten die Experten, dürfte jedoch deutlich höher liegen, da nicht alle Labore gezielt auf die feinen Unterschiede der Virusmutationen achten. /somo