Genau zwei Jahre ist es her, dass das balearische Gesundheitsministerium auf Mallorca den ersten Corona-Verdachtsfall meldete. Am 7. Februar 2020 um 22.27 Uhr schickte das Ministerium eine kurze Notiz heraus, dass es sich bei vier Personen um direkte Kontakte eines Infizierten handelte. Der britische Mallorca-Resident und seine Familie aus Marratxí waren mit einem Briten in einem Skigebiet in den französischen Alpen zusammengetroffen. Dieser hatte sich zuvor bei einer Tagung in Singapur infiziert.

Der Test verlief bei dem britischen Mallorca-Residenten positiv. Seine Familie hatte sich nicht infiziert. Der infizierte Brite verwandelte sich in einen sogenannten Superspreader, der zahlreiche Menschen in dem Skigebiet ansteckte.

Alarmzustand am 14. März 2020

Zunächst versetzten die Behörden auf der Insel die Bevölkerung nicht in Alarmbereitschaft, die Presse sprach teilweise vom "chinesischen Coronavirus", so als wäre das Virus weit weg. Doch nur 32 Tage später rief die Weltgesundheitsorganisation die weltweite Pandemie aus, drei Tage später, am 14. März, trat in Spanien der Alarmzustand in Kraft, der im Juli 2021 von spanischen Verfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurde. Zwei Tage zuvor war eine 59-Jährige das erste Todesopfer der Pandemie auf den Balearen.

Zwei Jahre später sind die Folgen der Pandemie klar: Auf den Balearen kamen bisher 1.161 Menschen durch oder mit Covid-19 zu Tode, 275 davon in Seniorenheimen, die speziell in der ersten Welle in Spanien besonders schwer getroffen wurden. Nach offiziellen Zahlen haben sich 239.434 Menschen auf den Inseln mit dem Virus infiziert. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Zahl vermutlich doppelt so hoch liegt und damit mehr als 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal mit SarsCov-2 infiziert waren.

Bereits 89 Tote im Jahr 2022

7.388 Menschen waren mit Covid-19 auf den Balearen innerhalb der zwei Jahre im Krankenhaus, 1.158 Menschen mussten gar auf die Intensivstation. Im Jahr 2020 gingen 554 Tote in die Statistik ein, im Jahr 2021 waren es trotz der Impfung 518 weitere Tote. Und im Jahr 2022 gibt es bislang bereits 89 Todesopfer zu beklagen.

Die überwiegende Mehrheit von ihnen war zwischen 50 und 90 Jahren alt. Es gab aber auch zwei Opfer unter 20 Jahren. Eine 18-Jährige starb im August 2021, ein kleiner Junge am 22. Januar 2022.

Inzwischen ist der Höhepunkt der sechsten Welle überschritten, die - gemeldeten - Neuinfektionen gehen seit Anfang Februar zurück. Die Omikron-Welle ist auf den Balearen nahezu für die Hälfte der Infektionen zuständig, während der Rekord der Krankenhauseinweisungen auf die erste Welle zurückgeht.

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Die Impfung brachte einschneidende Veränderungen mit sich, auch wenn die Balearen spanienweit bei der Impfquote hinterherhinken. Derzeit sind 83,6 Prozent der Bevölkerung auf Mallorca ab fünf Jahren vollständig gegen das Virus geimpft, was weniger als der spanische Durchschnitt, aber mehr als in Deutschland ist. /jk