Einen Kaffee auf einer Restaurant-Terrasse auf Mallorca trinken und dabei gemütlich eine Zigarette rauchen. Worauf viele Urlauber und Residenten sehnsüchtig warten wird in naher Zukunft keine Realität. Wie das balearische Gesundheitsamt der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" bestätigte, bleibt das Rauchverbot auf der Insel vorerst erhalten und soll in Zukunft sogar erweitert werden. Das obwohl bis auf die Maskenpflicht in den Innenräumen schon wieder so gut wie alle Corona-Regeln aufgehoben wurden.

Das Rauchverbot wurde im Maßnahmenpaket gegen das Corona-Virus im August 2020 beschlossen. Das Qualmen ist auf der Insel derzeit nicht prinzipiell tabu. Verboten ist es im Sitzen auf Restaurant-Terrassen sowie beim Gehen auf offener Straße. Wer still am Platz stehen bleibt, darf an der Zigarette nuckeln.

Anti-Tabak-Gesetz wird überarbeitet

Selbst wenn die Corona-Maßnahme fällt, wird das Rauchen wohl nicht erlaubt sein. Denn das Gesundheitsministerium überarbeitet derzeit das Anti-Tabak-Gesetz von 2005, welches bereits 2010 aktualisiert wurde. Es wird damit gerechnet, dass das neue Gesetz erst 2023 eingeführt wird. Dann sollen die Tabak-Preise ansteigen, das Rauchverbot auf den Terrassen beibehalten bleiben und das Qualmen im Auto verboten sein, wenn Minderjährige oder Schwangere daneben sitzen.

Offenbar soll das Rauchverbot dann auch auf Strände, Parks, Konzerte und Sportplätze ausgeweitet werden. Die Meinungen zu dem Thema sind gespalten. Wenig verwunderlich begrüßt die spanische Krebsstiftung die Maßnahmen und erinnert daran, dass der Tabak Auslöser für 30 Prozent aller tödlichen Krebskrankheiten sei.

Raucher sind weniger erfreut. Auch der Verband der Restaurantbetreiber sieht es kritisch, weil ohne die Raucher zahlende Kundschaft fehle. Schließlich sei das Rauchen auf den Terrassen in anderen spanischen Autonomieregionen längst erlaubt. /rp