Die Hausärzte in den Gesundheitszentren auf Mallorca wehren sich gegen die immer weiter steigende Arbeitsbelastung. In einem Brief an das zuständige Gesundheitsministerium fordern 423 Mediziner, die Sprechstunden in den Gesundheitszentren auf die Zeit zwischen 8 und 15 Uhr zu konzentrieren.

Unterzeichnet haben das Schreiben damit rund 85 Prozent der Hausärzte auf der Insel. Insgesamt ist in dem Brief, den die Gewerkschaft Simebal veröffentlichte, von zwölf Forderungen die Rede.

Weitere Forderungen der Mediziner sind eine Höchstzahl von 25 Patientinnen und Patienten pro Hausarzt am Tag oder auch eine Neuverteilung der Aufgaben der Ärzte. Viele dieser Aufgaben könnten auch andere Abteilungen, wie etwa das Krankenpersonal übernehmen, heißt es.

Teils bis zu 60 Termine am Tag

Vor allem die große Anzahl an Patienten ist ein Problem für die Mediziner. Üblicherweise, so der Generalsekretär der Gewerkschaft Simebal, Alfons Ramon, seien zu Beginn der Schicht am Vormittag rund 25 Visiten pro Mediziner vorgesehen. Im Lauf des Tages würden daraus aber häufig 30, 40 oder gar 60 Sprechstundentermine.

"Die Sprechzimmer platzen aus allen Nähten, wir müssen viel mehr Patienten behandeln, als wir schaffen", beklagt Ramon. Das habe Auswirkungen auf die Qualität der Behandlung. Eines der Probleme sei, dass viele Patienten ohne Termin in die Gesundheitszentren kämen und als Notfälle behandelt werden wollten. Andere wollten vor Ort einen Termin mit ihrem Hausarzt ausmachen. Weitere Forderungen der Ärzte sind Vertretungen für den Fall von Urlaub oder Krankheit, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt und eine bessere IT. /jk