Mit dem Herbst steht wohl auch wieder eine neue Corona-Saison bevor. Ab Oktober werden auf Mallorca und den Nachbarinseln deshalb die vierten Impfungen ausgegeben. Die spanische Regierung hält an dem Plan fest, die Krankheit wie eine Grippe zu behandeln. Daher werden vorerst nur Risikopatienten geimpft. Insgesamt ruft die Balearen-Regierung 67.877 Personen zur Impfung auf: 6.174 Altenheimbewohner, 7.148 Pfleger, die in Seniorenresidenzen arbeiten, weitere 50.597 Inselbewohner, die das Alter von 80 Jahren erreicht haben, und 3.958 Personen, die über 60 sind und an chronischen Krankheiten leiden, die sie anfälliger für den Corona-Virus machen. Wie schon mit den ersten Immunisierungen im Dezember 2020 beginnen die Impfungen in Altenheimen.

Es ist noch nicht bekannt, welcher Impfstoff verwendet werden soll. Eine Möglichkeit wäre der modifizierte Impfstoff des Pharmaunternehmens Pfizer für die Untervarianten B.A.4 und B.A.5 von Omikron, der kürzlich von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) genehmigt worden ist. "Es wird davon abhängen, welcher Impfstoff verfügbar ist", sagt der Chef-Epidemiologe der Balearen-Regierung, Javier Arranz, und erinnert daran, dass die Europäische Union für den zentralen Einkauf und die anschließende Verteilung der Medikamente an die Mitgliedstaaten zuständig ist.

Maskenpflicht in Bussen, Apotheken und im Gesundheitswesen bleibt bestehen

Abgesehen von der vierten Impfung für Risikogruppen erwartet Arranz keine weiteren Corona-Maßnahmen auf den Balearen. Er denkt, Corona werde im Herbst und Winter für die Bevölkerung "eine unbedeutende Erkältung der oberen Atemwege" werden. Es stimmt ihn optimistisch, dass die Zahl der Ansteckungen seit Juli konstant gesunken ist. Grund dafür seien zum einen die Impfungen und zum anderen die vielen Ansteckungen vor dem Sommer. Beides habe zu einer Immunisierung der Bevölkerung beigetragen. Solange also keine neuen Mutationen kämen und die Fälle von Long-Covid nicht überhandnähmen, macht sich der Chef-Epidemiologe keine Sorgen.

Die Maskenpflicht in Bussen, Apotheken und im Gesundheitswesen hält Arranz allerdings weiterhin für sinnvoll. "Im öffentlichen Nahverkehr kommen viele Menschen in einem kleinen und schlecht belüfteten Raum zusammen", erklärt er. Und in Apotheken, Krankenhäusern und Gesundheitszentren seien kranke Menschen unterwegs, bei denen eine Ansteckung schlimmere Konsequenzen haben könne als bei Gesunden.