Zum Hauptinhalt springenZum Seitenende springen

Zugvögel tragen gefährliche Geflügelpest von Deutschland nach Spanien

Auf Mallorca ist bisher noch kein Fall festgestellt worden

Ein Kranich steht auf einem Feld in der Nähe von Linum. Wegen des Ausbruchs der Vogelgrippe sind im Linumer Teichgebiet im Nordwesten Brandenburgs mehr als 1.000 tote Kraniche geborgen worden, teilte das Landesamt für Umwelt mit.

Ein Kranich steht auf einem Feld in der Nähe von Linum. Wegen des Ausbruchs der Vogelgrippe sind im Linumer Teichgebiet im Nordwesten Brandenburgs mehr als 1.000 tote Kraniche geborgen worden, teilte das Landesamt für Umwelt mit. / Christophe Gateau/dpa

Die Vogelgrippe wütet momentan wieder einmal in Deutschland und Frankreich. Mehrere Hunderttausend Tiere sind bereits betroffen, vor allem Zugvögel wie Kraniche sind für den Erreger H5N1 offenbar anfällig. Und die bringen die Krankheit inzwischen auch in südlichere Regionen, darunter nach Spanien.

Wie spanische Medien berichten, sind inzwischen auch in Spanien erste Fälle registriert worden. Besonders gehäuft aufgetreten ist die Geflügelpest bisher vor allem in den Regionen Castilla y León, Madrid sowie Aragón. Die Vogelschutzvereinigung Ansar in Aragón teilte mit, dass in der Autonomen Region im Nordosten des Landes inzwischen "Dutzende Kraniche" gestorben sind.

Mallorca bisher noch verschont

Auf Mallorca ist bisher noch kein Fall nachgewiesen. Eine Nachfrage beim Landwirtschaftsministerium zeigt aber, dass man die Bedrohung offenbar ernst nimmt. "Wir haben die Kontrollen bereits ausgeweitet", teilt eine Sprecherin des Ministeriums der MZ mit. "Wir schicken Proben aller toten Vögel ein, die im Verdacht stehen könnten, an der Vogelgrippe gestorben zu sein." Dazu werde auch stichpunktartig bei lebendigen Tieren kontrolliert.

Im Vergleich zu Deutschland sind die Auswirkungen der Geflügelpest in Spanien allerdings noch gering. Experten wappnen sich allerdings für einen massiveren Ausbruch und haben wie auf Mallorca die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. So werden um die Fundorte von toten Vögeln Sicherheitszonen eingerichtet. Auch Gelegenheiten, bei denen viele Vögel aufeinandertreffen, wie etwa Märkte, sind in Castilla y León derzeit aus Sicherheitsgründen verboten.

Die Situation in Deutschland

In Deutschland hat sich die Vogelgrippe nach Angaben des für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) mittlerweile über das ganze Land ausgebreitet. Mit Ausnahme des Stadtstaates Bremen seien bei toten Wildvögeln aus allen 15 übrigen Bundesländern Infektionen mit dem hochansteckenden Virus-Subtyp H5N1 nachgewiesen worden. "Wir registrieren ein sehr dynamisches Infektionsgeschehen, nicht nur bei Kranichen, sondern auch bei anderen Vogelarten", sagte eine Sprecherin des bei Greifswald ansässigen Instituts.

Der Höhepunkt des Vogelzugs stehe noch bevor. Damit sei für Tierhalter die Gefahr, dass die Vogelgrippe in ihre Bestände eingeschleppt wird, weiterhin groß. Die hohe Viruslast bei Wildvögeln erhöhe das Risiko erheblich. Nachdem zuletzt auch aus Bayern und Baden-Württemberg Infektionsfälle gemeldet wurden, seien inzwischen kommerzielle Geflügelhalter in acht Bundesländern betroffen. In Baden-Württemberg mussten den Angaben zufolge 15.000 Tiere getötet werden. In Rees am Niederrhein wurden knapp 19.000 Tiere gekeult.

Bei einem der bislang schwersten Vogelgrippe-Ausbrüche in Deutschland mussten im Winter 2020/21 nach Angaben der Fachpresse mehr als zwei Millionen Tiere gekeult werden.

Abonnieren, um zu lesen

Tracking Pixel Contents