Neuer Anlauf für den Kauf der ehemaligen Bodega Es Sindicat in Felanitx: Wie der Inselrat von Mallorca bestätigte, soll die einst größte Weinkellerei der Insel nun doch in den Besitz der öffentlichen Hand übergehen. Der Inselrat selbst will den historischen Bau erwerben, und zwar mit staatlichen Investitionszahlungen in Höhe von 4 Millionen Euro, die bereits 2010 mit Madrid vereinbart wurden.

Die Gelder waren eigentlich für die Sanierung des Klosters Bellpuig in Artà und der Felsenburg Santueri de Felanitx sowie für die Renovierung mehrerer Wanderhütten in der Serra de Tramuntana gedacht gewesen. Weil die bis Mai 2015 regierende PP aber keinerlei Maßnahmen in die Wege geleitet hatte und somit die Verwendung der Gelder bis März 2016 nicht nachgewiesen werden könne, drohten die Subventionen verloren zu gehen, erläutern die nun politisch Verantwortlichen aus dem linken Lager. Mit dem Kauf von Es Sindicat als neuem Verwendungszweck soll dies verhindert werden. Die Zentralregierung in Madrid und die Balearenregierung haben das Vorhaben bereits abgesegnet, heißt es. Nun fehle nur noch die Zustimmung des Ministerrats in Madrid.

Fotogalerie: die einst größte Bodega Mallorcas

Das Industriedenkmal Es Sindicat ist mehr als 3.000 Quadratmeter groß und war einmal der größte "celler" auf der Insel. Es Sindicat ist seit fast 20 Jahren nicht mehr in Betrieb. Die Kooperative ging 1991 in die Insolvenz. Nach vielen Jahren im Dornröschenschlaf beschloss vor einigen Jahren die Gemeinde Felanitx, die Bodega zu erwerben, um dort zusammen mit dem aus Felanitx stammenden Küstler Miquel Barceló ein Kunst- und Kulturzentrum einzurichten. Diese Pläne scheiterten am Ende aber an der Finanzierung sowie an angeblichen bürokratischen Hürden. Sollte nun der Inselrat Es Sindicat kaufen, würde dieses Vorhaben weiterverfolgt werden, heißt es. /sts