Die balearische Landesregierung will in die Wege leiten, dass auf Mallorca 685 neue Wohnungen zu "erschwinglichen Preisen" entstehen. Ein neues Dekret, das am Freitag (4.8.) genehmigt werden soll, könnte den Bauträgern einen erheblichen Verwaltungsaufwand ersparen. Im Gegenzug kontrollieren die Behörden, dass die Verkaufspreise der Wohnungen angemessen niedrig bleiben.

Fünf strategische Orte auf Mallorca sind bereits ins Auge gefasst, auf denen die günstigen Immobilien entstehen könnten: drei davon im Gemeindegebiet Calvià, einer in Palmas Stadtteil Son Bordoy und einer in Son Servera. Sind die Wohnungen fertiggestellt, müssen sie zu einem Quadratmeterpreis von maximal 1.819,20 Euro zum Verkauf angeboten werden.

Auch die Bestimmungen, nach denen sozialschwache Familien auf Mallorca finanzielle Unterstützung von der Regierung bekommen können, werden nun konkreter. Wie der balearische Raumordnungsminister Marc Pons am Mittwoch (2.8.) bekanntgab, könnten all diejenigen Haushalte Hilfe beantragen, die ein jährliches Einkommen von weniger als 22.365 Euro vorweisen und höchstens 600 Euro Miete für ihre Wohnung zahlen. Das ist gerade in Palma gar nicht so einfach, denn hier werden viele Wohnungen erst ab 1.000 Euro pro Monat vermietet. "Wir sind uns dessen bewusst und versuchen, dass die Höchstgrenze im kommenden Jahr angehoben werden kann", so Pons. Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann bis zu 40 Prozent des Mietpreises vom Staat erstattet bekommen.

Generell steigt die Anzahl der staatlich genehmigten Wohnimmobilien in den vergangenen Jahren wieder an. Wie nun die Architektenkammer bekannt gab, wurden im ersten Halbjahr von 2017 insgesamt 928 neue Wohnungen bewilligt, das sind sechs Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr allerdings immer noch deutlich weniger als vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise, während der die Zahl neuen Baugenehmigungen drastisch einbrach. /somo