Auch wer noch so optimistisch in die Sonne über Mallorca schaut, spätestens am Abend kann man sich an die eigene Nase fassen und spüren: So langsam wird es kälter, der Winter naht.

Wer mit keinem fest installierten Heizungssystem in seiner Wohnung aufwarten kann, der schiebt sich besser ein mobiles Heizgerät in die eigenen vier Wände. Doch was taugen Paraffinöfen & Co.? Die MZ hat Heizungs- und Sanitärmeister Bodo Kansy von der Firma He Ka Fontaneria in S'Horta gefragt.Paraffinöfen ab 90 Euro

„Bei Paraffinöfen muss der Raum gut gelüftet werden", sagt Kansy. Zum einen würde das Paraffinöl (20 Liter ab 30 Euro) beim Nachfüllen und Verbrennen einen Eigengeruch verströmen, zum anderen entstehe wie bei jedem Verbrennungsvorgang Kohlenmonoxid. Das sei in der Regel kein Problem. „Es muss eine nichtverschließbare Nachströmöffnung in Abhängigkeit der Heizleistung gewährleistet sein", sagt der Experte.

Ein Paraffin­ofen kostet in der Anschaffung circa 90 Euro. Bei den gleich teuren Gasöfen entfällt zwar das Nachfüllen des Öls, dafür muss für Nachschub des Propangases gesorgt werden, eine leere 20-Liter-Kartusche aus Stahl wiegt schon einmal elf Kilogramm. Ein unangenehmer Nebeneffekt beim Verbrennen von Propangas ist, dass auch die im Gas enthaltende Feuchtigkeit freigesetzt wird und es zu einem feuchtwarmen Raumklima kommen kann.Heizlüfter ab 20 Euro

Für trockene Hitze sorgen Heizlüfter, allerdings könnte auch die hohe Stromrechnung zu leichten Schweißausbrüchen führen. „1.000 Watt Heizleistung entspricht auch 1.000 Watt an Strom", sagt Kansy. Das werde schnell zu einer teureren Angelegenheit, weil die Wärme nur sehr punktuell abgegeben werde und sich der Raum kaum aufheizen würde. Wer einen Schritt aus dem Luftstrahl des Heizgeräts heraustritt, dem ist schnell wieder kalt. Auch die hohe Luftgeschwindigkeit bewertet der Experte als negativ. Es gebe eine hohe Staubverwirbelung, und es sei „unangenehm", lange Zeit in dem heißen Wind zu sitzen. Das gleiche Problem trete auf, wenn man versuchen würde, mit Klimaanlagen zu heizen. „Meist werden die dann nur kurz angeschaltet, was sich nicht gut auf die Energiebilanz auswirkt", sagt Kansy.

Keramikheizkörper ab 90 Euro

Heizkörper, in denen Öl erhitzt wird, oder im Fall von Keramikheizkörpern, in denen eine Keramikplatte Wärme abstrahlt, werden sich bei Betrieb ebenfalls deutlich auf die Stromrechnung auswirken. Zwar sei die erzeugte Wärme angenehmer, aber auch auf die unmittelbare Nähe des Gerätes begrenzt. „Wenn man einen 12 bis 14 Quadratmeter großen Raum erwärmen will, dann braucht man bei 1500 Watt Leistung 24 Stunden." Danach könne man die Heizung auf 1.000 Watt herunterdrehen, „Sieben bis acht Euro kostet der Betrieb rund um die Uhr bestimmt", so Kansy.

Infrarotheizungen

Seit mehreren Jahren auf dem Markt sind Infra­rotheizungen, die es in etwa ab 350 Euro gibt. Dabei werden mit Hilfe von Wärmestrahlen Tisch, Stühle, das Sofa oder der Fußboden auf eine angenehme Körpertemperatur erwärmt. Die Infrarotelemente kann man an die Decke oder an die Wand hängen, sie können auch als Standheizungen

installiert werden. „Kleinere Elemente ab 250 Watt kann man zum Beispiel für ein Badezimmer nutzen", sagt Shiraly Best von der Firma Welltherm, die solche Heizungen auf der Insel verkauft. „Unsere höchste Wattleistung liegt bei 1.725, damit kann man große Räume heizen." Angeschlossen werden die Platten an Steckdosen, sie können wie ein Spiegel, ein Gemälde oder eine Tafel aussehen - auf die man mit Kreide Notizen hinterlassen kann. Die Elemente können aus Glas oder auch aus Metal bestehen.

Von all den mobilen Heizvarianten hält Bodo Kansy die Lösung mit den Infrarot­elementen für die sinnvollste. Zwar sei die Anschaffung etwas teurer, dafür würden die Geräte, wenn denn der Raum erst einmal auf Temperatur gebracht wurde, im Betrieb vielleicht nur 400 Watt verbrauchen, je nach Bauweise. Das Beste sei allerdings, wenn man sich im Falle eines Neubaus oder einer Komplettsanierung für eine Wärmepumpe entscheiden würde.

Wie bei einer Klimaanlage befände sich bei diesem System ein Teil außerhalb der Wohnung, ein Teil in der Wohnung. Die Wärme wird über eine Fußbodenheizung ins Haus gebracht, bis zu 55 Grad leisten Wärmepumpen, und das sei für eine Fußbodenheizung ideal. Außerdem lasse sich die Anlagen durch Solarpanels unterstützen und könne zur Warmwasserbereitung dienen. Und wenn im Sommer die Sonne wieder als Heizung für alle dient, könne man die Wärmepumpe mit sogenannten Fancoils sogar zur ­Klimaanlage umfunk­tio­nieren.