In der Gemeinde Andratx im Südwesten von Mallorca wird wieder nach Kräften gebaut - und das Rathaus drückt wie in alten Zeiten ein Auge zu. Das zumindest kritisiert die Umweltschutzgruppe Gob, die am Freitagmittag (10.11.) eine Pressemitteilung verschickte, in der von akutem Personalmangel bei der Bauaufsicht im Rathaus die Rede ist. Das habe dazu geführt, dass auch in geschützten Gebieten wieder die Betonmischer angeworfen werden.

Als Beispiele nennt der Gob noch nicht ganz fertiggestellte Häuser in Sa Coma und im Camí de Sa Vinya oberhalb von Port d'Andratx. Weiterhin würde auch in Cala Llamp mit "Hochgeschwindigkeit" die Landschaft zerstört. In Klammern schränken die Umweltschützer allerdings ein, dass es sich hierbei teilweise auch um legale Bauvorhaben handeln könnte.

Gemeinsam mit Bürgerinitiativen wie Salvem Andratx werde man alle den Umweltschützern bekannten Fälle auch beim Inselrat von Mallorca anzeigen, so die Pressemitteilung, in der auch auf die Trockendocks an der Einfahrt nach Port d'Andratx eingegangen wird.

Die unter deutschen Residenten und Urlaubern sehr beliebte Gemeinde gilt wegen der über viele Jahre entfesselten Bautätigkeit ohnehin als Synonym für Bausünden auf Mallorca. Im Rathaus von Andratx regiert eine Koalition aus Konservativen (PP) und der Regionalpartei El Pi. Freitagnachmittag war dort niemand mehr für eine Stellungnahme zu erreichen. /ck