Die Siedlungen Vallgornera und Es Pas nahe dem Gebiet Cala Pi im Süden von Mallorca werden nicht an die Kanalisation angeschlossen. Das hat die zuständige Gemeinde Llucmajor am Donnerstag (28.12.) in einer Ratssitzung einstimmig beschlossen. Der Grund: Direkt unter den Wohnhäusern erstreckt sich das Höhlensystem Vallgornera. Es ist eines der größten unter der Insel und sehr empfindlich.

Immer wieder hatten sich die Überlegungen darüber, wie man die Abwasser der Haushalte in den Urbanisationen am besten managen könnte, in den vergangenen Jahren geändert. Eine Option war gewesen, trotz der Höhlen Rohrleitungen in der Erde zu verlegen. Denn eigentlich war die Gemeinde laut dem Flächennutzungsplan genau dazu verpflichtet. Bei der Ratssitzung waren nun alle damit einverstanden, für die betroffenen Gebiete eine Ausnahme im Nutzungsplan zu verankern, die eine Kanalisationspflicht aufhebt.

Die Abstimmung erfolgte auf Grundlage von Gutachten, die Experten des spanischen Geologie-Instituts IGME zusammengestellt hatten. Sie beschreiben die Verletzlichkeit des Ökosystems in den Höhlen und weisen auch darauf hin, dass die Häuser auf ohnehin schon porösem Untergrund stehen, der durch eine Kanalisation weiter destabilisiert werden könnte.

Stattdessen müssen die Haushalte ihre Abwasser weiterhin in Sickergruben sammeln und abtransportieren lassen. Hier empfehlen die Experten Systeme, die so dicht wie möglich sind und zahlreichen Hygienestandards entsprechen.

Die Vallgornera-Höhle ist die größte erforschte Höhle Mallorcas. Sie erstreckt sich über 67 Kilometer und steht unter speziellem Naturschutz. Besucher erhalten nur mit Genehmigung Einlass. /somo