Die in die Höhe schnellenden Mieten auf Mallorca werden zunehmend zum Problem für die Saisonarbeitskräfte, die ab Ostern wieder auf die Insel kommen und während der touristischen Hauptsaison vor allem in der Gastronomie und der Hotellerie arbeiten. Die Mietpreise in den Touristengegenden, bewegen sich laut Recherchen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" für Zwei-Zimmer-Wohnungen an der Playa de Palma zwischen 700 und 900 Euro, bei drei Zimmern werden zwischen 1.000 und 1.300 Euro fällig und Vier-Zimmer-Apartments schlagen mit 1.300 bis 1.800 Euro zu Buche - es sei denn, sie liegen direkt an der Strandpromenade. Dann sind sie deutlich teurer.

Aber nicht nur an der Playa de Palma, auch in Peguera, Cala Millor oder Port d'Alcúdia, sprich in den meisten Urlauberzentren, ist die Lage ähnlich. Zu den hohen Preisen kommt ein äußerst geringes Angebot an Mietwohnungen, weshalb man davon ausgehen darf, dass die verfügbaren Wohnungen überbelegt werden dürften und zwei oder mehr Personen sich ein Zimmer teilen. Die Situation soll zwar noch nicht so schlimm wie in Ibiza sein, wo auch schon Wohnanhänger oder Balkone als eine Art Freiluftzimmer vermietet werden. Doch auch auf Mallorca rechnet Silvia Montejano, die bei der Gewerkschaft CCOO für den Bereich Hotellerie Verantwortliche, in den kommenden Jahren mit ähnlichen Zuständen.

Trotz des bisherigen Verbots der Ferienvermietung in Wohnungen gibt es kaum mehr Angebot für Langzeitmieter. Aus Furcht vor starken Preiserhöhungen bleiben viele Mieter in ihren Wohnungen, eine natürliche Rotation wie eigentlich üblich, findet derzeit kaum statt.

Die Wohnungsnot hat schließlich auch Auswirkungen auf die Hotels und Gaststätten der Insel. Für sie wird es immer schwieriger, Personal zu finden, das bereit ist, sich angesichts der hohen Mietkosten und der oft fruchtlosen Suche nach Wohnungen auf die Insel zu kommen. Vor allem Köche werden derzeit händeringend gesucht, mehrere Restaurants sind offenbar schon dazu übergegangen, die Köche von ihrer Konkurrenz abzuwerben. /jk