Insgesamt 45 grans tenidors (wörtlich: "Großinhaber"), im Wesentlichen Banken und Immobilienunternehmen, halten 859 Wohnungen auf den Balearen, die seit mehr als zwei Jahren offiziell nicht vermietet wurden. Konkret wurden 695 Häuser auf Mallorca, die meisten davon in Palma, Manacor und Campus, 134 auf Menorca und 30 auf Ibiza identifiziert.

Diese Zahlen wurde jetzt von Marc Pons, balearischer Minister für Raumordnung, Verkehr und Energie, bekannt gegeben. Dies sei eine beachtliche Zahl, die zeige, wie wichtig das neue Gesetz Ley de Vivienda sei, so der Minister.

Seit dem 27.6.2018 ist das Gesetz in Kraft. Es sieht vor, dass Wohnungen, die über längere Zeit leerstehen, in bestimmten Fällen gegen eine Kompensation der Landesregierung überlassen werden müssen. Diese will sie dann auf den Vermietungsmarkt bringen und so zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Die jetzt identifizierten Wohnungen sollen als nächstes auf ihrer Verwertbarkeit geprüft werden. Danach werde man sich mit den Vertragsparteien treffen, um entsprechende Vereinbarungen zu treffen, damit diese Häuser von der Regierung erworben und dem sozialen Wohnungsmarkt zugeführt werden könne. Im Haushalt 2019 wurden dafür 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Dazu soll auch die Zahl der Inspektoren erhöht werden, bisher sind von 13 Stellen nur vier besetzt.

Bei der Überprüfung wurden wegen Unregelmäßigkeiten wie illegaler Vermietung zudem 32 Disziplinarverfahren in Gang gesetzt, 18 auf Mallorca und 14 auf Ibiza. /lk