Dass es derzeit schwer ist, auf Mallorca eine bezahlbare Mietwohnung zu finden, ist kein Geheimnis. Besonders schwer haben es der Cáritas zufolge aber Ausländer. "Wir können nicht von einer generalisierten Fremdenfeindlichkeit auf dem Mietmarkt sprechen, wohl aber von zahlreichen Fällen, in denen Menschen wegen ihrer Herkunft bei der Suche nach einer Mietwohnung abgelehnt wurden", so Raquel Ríos.

Àngela Pons, Vorsitzende des Verbands geschädigter Hypothekeure (PAH), geht sogar noch weiter. "Jede Person, die nicht auf Mallorca geboren ist und hier schon mal eine Wohnung gesucht hat, kann von Rassismus berichten", behauptet sie. Schuld seien aber nicht nur mallorquinische Hauseigentümer. "Es gibt auch ausländische Banden, die ihre Landsleute ausnutzen", sagt sie.

"Ich vermiete nur an Spanier und Europäer, die Spanisch sprechen", heißt es in dem Text einer Mietannonce für eine Wohnung in Plamas Stadtteil Rafal Vell. Auch der Satz "bevorzugt Spanier und Mallorquiner", tauche laut Cáritas-Mitarbeiterin Ríos häufig auf. "Zudem exisitiert eine stille Diskriminierung, die nicht immer in klare Worte gefasst wird."

Besonders häufig hätten Südamerikaner diese Erfahrung gemacht. Auch ihre Muttersprache ist Spanisch, es falle ihnen leicht, zwischen den Zeilen zu lesen, wenn sie eine Absage vom Vermieter erhalten, so Ríos. "Man spürt ein Misstrauen", bestätigt Josefina Morales aus Ecuador, die schon zahlreiche Absagen bekommen hat. Und auch die Mitbewerber passten sich an. "In den Annocen derer, die Wohnungen suchen, betonen sie immer öfter, dass sie Mallorquiner sind. Als ob man dadurch einen Vorteil habe." /somo