Im Fall des Immobilien-Skandals auf Mallorca hat das zuständige Gericht die Auslieferung des Hauptverdächtigen C.G.R. von Kolumbien beantragt. Der mutmaßliche Drahtzieher war im vergangenen März nach Südamerika geflohen, um nicht in dem Betrugsfall zur Verantwortung gezogen zu werden, in dem die Zahl der Betroffenen auf inzwischen 227 gestiegen ist. Die Antwort der Behörden steht nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" noch aus.

Gegen C.G.R. wird unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs in besonders schwerem Fall, der Geldwäsche und der Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Neuen Aufschluss über die Geschäfte geben Dokumente, die in der Garage eines Freundes des Hauptverdächtigen entdeckt worden sind. Von der Auslieferung erhoffen sich die Geschädigten, dass geklärt wird, wo die verschwundenen Millionenbeträge verblieben sind.

Der Schaden könnte sich nach neuesten Schätzungen auf mehr als 7 Millionen Euro belaufen. C.G.R., Gründer des Unternehmens Lujo Casa, steht im Verdacht, Immobilien ab Plan verkauft zu haben, für die er weder über Baulizenzen noch die Grundstücke verfügte. Auf diese Weise soll er Einzelpersonen und Paare um insgesamt mehrere Millionen Euro betrogen haben. Ende September waren mehrere Büros und Wohnungen auf Mallorca und dem spanischen Festland durchsucht worden. Acht Personen wurden vorläufig festgenommen, zwei von ihnen in Untersuchungshaft eingewiesen. /ff