Die strengen Auflagen für die Vermietung von Ferienwohnungen auf Mallorca scheinen viele Anbieter nicht abzuschrecken. Mit Beginn der steigenden Temperaturen erscheinen auch auf den privaten Portalen im Internet wieder zahlreiche Ferienwohnungen oder -zimmer in Zonen in mehreren Stadtvierteln, in denen dies ausdrücklich verboten ist.

Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" durchforstete die Angebote der Portale Airbnb, HomeAway und Tripadvisor. Viele Annoncen konzentrieren sich auf die Innenstadt von Palma de Mallorca, in der Ferienvermietung von Apartments oder Zimmern gesetzlich verboten ist. In anderen Orten wie Marratxí dürfen Ferienwohnungen nur für zwei Monate im Jahr angeboten werden. Auch hier finden sich im Internet ganzjährige Angebote, die dem Gesetz der Balearen widersprechen.

Teilweise reagieren die Anbieter auf das Verbot mit einer Klausel, die ausdrücklich darauf hinweist, dass die Wohnung nicht an Urlauber - sondern "ausschließlich an Arbeiter" vermietet wird. Die hohen Preise und die Hinweise auf die Sehenswürdigkeiten in der Nähe entlarven diesen Zusatz allerdings wohl eher als Tarnung. Kellner oder andere Angestellte der Tourismusbranche werden kaum Preise zwischen 50 und 100 Euro pro Nacht für eine Unterkunft an Palmas Paseo Marítimo zahlen wollen. /tg