Die Hausbesetzer auf Mallorca haben auf die neue Gesetzgebung reagiert und versuchen, mit gefälschten Papieren oder dem Weitervermieten an andere Besetzer den Schnellvollzug bei der Räumung zu stören. Das ist die Bilanz der Anwälte auf der Insel, die der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" von ihren Erfahrungen berichteten.

Den Statistiken der Justiz auf den Balearen zufolge nahmen 78 Eigentümer bislang das neue Eilverfahren in Anspruch, um, Hausbesetzer herauszuklagen. Das Expressverfahren gibt privaten Eigentümern - also nicht Banken oder Investmentfonds - die Möglichkeit, vor Gericht eine Hausbesetzung anzuzeigen und theoretisch innerhalb von etwa fünf Tagen eine Räumung zu erwirken.

Ein Anwalt berichtet der Zeitung von einem Fall, in dem die Besetzer die besetzte Wohnung innerhalb der Fünftagesfrist an andere Besetzer vermietet hatten. Als die Polizei zum Räumen kam, traf sie vermeintliche Mieter mit Mietvertrag an. In einem anderen Fall versuchten die Besetzer, das Verfahren durch gefälschte Unterlagen zu verzögern.

In jedem Fall sei jedoch die allgemeine Überlastung der Justiz auf Mallorca ein großes Problem bei den Schnellverfahren. Theoretisch könnte das Verfahren zwar innerhalb von fünf Tagen durchgeführt werden. In der Praxis müssen die wahren Besitzer aber manchmal Monate warten, bis über dieses Schnellverfahren entschieden werde, so ein Anwalt. /tg

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