Wer derzeit auf Mallorca Immobilien mieten oder kaufen möchte, wird es bereits gemerkt haben: Die aktuellen Preise liegen durchschnittlich deutlich über dem tatsächlichen Wert der Wohnungen und Häuser. Das zumindest erklärte nun die Vereinigung der Immobilien-Dienstleister auf den Balearen, ABSI.

Sowohl die Miet- als auch die Kaufpreise seien derzeit um 20 bis 30 Prozent höher, als sie eigentlich seien sollten, so ABSI-Vorsitzender Toni Gayà. Grund dafür sei die hohe Nachfrage nach Wohnraum auf Mallorca. Vor allem auf dem Mietmarkt hätten Eigentümer keine Probleme, für ihre Immobilien auch zu extrem hohen Preisen Abnehmer zu finden. Eine Notwendigkeit, die Preise zu senken, bestehe für sie also nicht.

Trotz des Wohnraummangels sieht Gayà eine Mietpreisbremse, wie sie die Balearen-Regierung derzeit diskutiert, nicht als Lösung des Problems. Im Gegenteil, dadurch könnte sich die Situation weiter verschärfen, da zu erwarten sei, dass viele Eigentümer ihre Immobilien dann ganz vom Markt nähmen, so Gayà. Er will dem balearischen Minister für Wohnen, Marc Pons, deshalb bei einem Treffen vorschlagen, den Eigentümern finanzielle Unterstützung und Steueranreize in Aussicht zu stellen, sollten diese ihre Immobilien zu moderaten Preisen anbieten.

Zudem mahnt Gayà die Landesregierung, in der Bevölkerung keine falschen Erwartungen bezüglich der geplanten neuen Sozialwohnungen zu schüren. Es sei wichtig, genau zu erklären, wie viele Wohnungen wo und in welchem Zeitrahmen entstehen sollen. Aus der Sicht von ASIB seien Sozialwohnungen zudem ein sensibles Thema, da sie den Wert der Immobilien eines Viertels schmälerten. Auch brauche es härtere Hand gegen Hausbesetzer, die einen Teil des Wohnraums dem Markt vorenthalten. /somo