Die Bauaufsicht des Inselrats Mallorca hat im Jahr 2018 insgesamt 97 Abrisse illegal errichteter Gebäude angeordnet. Das sind 16 mehr als im Vorjahr 2017, wie der Leiter der Behörde Bartomeu Tugores bei der Präsentation des Jahresberichts am Mittwoch (27.11.) ausführte.

Hintergrund 1: Inselrat lässt Häuser im Wochentakt abreißen

In Bezug auf die Fälle im Jahr 2018 teilte Tugores mit, dass sämtliche Abrissarbeiten von den Besitzern selbst durchgeführt worden seien. Zudem habe man Geldstrafen in Höhe von 5,2 Millionen Euro verhängt. 2017 lag die Summe bei 4,9 Millionen Euro.

In den meisten Fällen - 66 von 97 - hätten die Besitzer schnell reagiert und den Abriss ausgeführt, bevor ihnen der offizielle Bescheid zugestellt wurde. Auf diese Weise konnten sich die Besitzer 90 Prozent des verhängten Bußgeldes sparen.

Hintergrund 2: So erkennen Sie eine illegale Mallorca-Finca

Der Haushalt der Bauaufsicht, die offiziell Agència de Defensa del Territori de Mallorca (ADT, wörtlich: Agentur zum Schutz von Mallorcas Territorium) heißt, soll aufgestockt werden. Während der Etat für 2019 bei einer halben Million Euro liegt, soll er 2020 auf fast eine Million Euro erhöht werden.

Die ADT ist für Grundstücke auf dem Land zuständig, und zwar in allen Gemeinden, die ein Kooperationsabkommen mit dem Inselrat haben. Ansonsten kümmert sich das Rathaus um die Bauaufsicht. Kein Abrissbescheid ist möglich, wenn eine illegal gebaute oder erweiterte Finca bereits mindestens sieben Jahre steht und in dieser Zeit keine Anzeige eingegangen ist - eine Regelung, die für neue Immobilien auf Mallorca nicht mehr gilt. Im Fall von Naturschutzgebieten kann die Behörde in allen Kommunen einschreiten. /tg