Eine Anlage mit Luxuswohnungen in Cala Llamp an der Südwestküste von Mallorca ist mit einem Architecture MasterPrize 2020 ausgezeichnet worden - ein internationaler Preis, der postwendend Kritik von Umweltschutzaktivisten auf Mallorca nach sich gezogen hat. Während die Auszeichnung die Nachhaltigkeit und die Integration in die Landschaft würdigt, ist bei der Initiative Terraferida von einer Verschandelung der Küste die Rede.

Bei den prämierten Immobilien handelt es sich um 41 Wohneinheiten der Anlage New Folies in der Gemeinde Andratx, das Projekt wurde neben sieben weiteren in der Kategorie "Residential Architecture - Multi Unit" ausgezeichnet. Zur Begründung wird unter anderem auf die Anpassung des Projekts an die Hanglage verwiesen. Die Wohneinheiten passten sich der Topographie an, sodass dass sie den Meerblick der anderen nicht beeinträchtigen, heißt es auf der Website Architecture MasterPrize.

Bei den Umweltschutzaktivisten auf der Insel kann man diese Argumente wenig nachvollziehen, der Umweltschutzverband Gob hatte vor zwei Jahren vor der Baustelle eine Kampagne zum Landschaftsschutz präsentiert und die Anlage als Negativbeispiel kritisiert. Terraferida moniert, dass das Projekt ein von der Unesco als Kulturlandschaft eingestuftes Gebiet verschandele.

Auch bei den Bewohnern der Anlage ist nicht alles eitel Sonnenschein. So berichtete einer der Käufer in einer E-Mail an die MZ im September von diversen Baumängeln, die besonders nach starken Regenfällen aufträten. In der Küche sei Wasser aus den Deckenstrahlern gelaufen, in der Tiefgarage habe es Lecks gegeben. Der Bauträger hat inzwischen Nachbesserungen versprochen. /ff