Es war ja fast zu erwarten, dass der beschlossene Abriss von zwei Apartmentblöcken in der Cala Llamp (Gemeinde Andratx) im Südwesten von Mallorca nicht ohne Komplikationen über die Bühne gehen würde. In einer erneuten Wendung machen die Eigentümer der Immobilie nun geltend, dass in dem Gerichtsurteil von 2013, in dem der Abriss angeblich angeordnet worden war, gar nichts von einem Abriss geschrieben steht, wie spanische Lokalzeitungen auf der Insel berichten. Das Urteil spreche lediglich von der "Wiederherstellung der Legalität".

Die Gemeinde Andratx bestätigt das, verweist aber darauf, dass in dem jahrelangen Hin und Her des Streits mehrfach in offiziellen Schriftstücken des Gerichts die Begriffe "Abriss" oder "Abrissbescheid" vorgekommen seien.

Nun muss ein Gericht feststellen, ob die für das erste Quartal 2021 geplanten Abrissarbeiten tatsächlich noch einmal gestoppt werden müssen. Das Rathaus von Andratx besteht weiter auf einem Abriss und erklärt, dass es zwei Lizenzen für Einfamilienhäuser auf dem Grundstück gibt.

Der Auftrag zum Abriss war im Oktober 2020 für 440.000 Euro ausgeschrieben worden. Bereits 2011 hatte der Oberste Gerichtshof der Balearen die Lizenz für die beiden Gebäude in der Cala Llamp für nichtig erklärt. Die Baugenehmigung hatte im Jahr 2005 Bürgermeister Eugenio Hidalgo erteilt, der zwischenzeitlich mehrere Jahre im Gefängnis verbrachte, weil er während seiner Amtszeit viele Lizenzen ohne legale Grundlage herausgab. /jk