In der Gemeinde Algaida im Inselinneren von Mallorca mussten in den vergangenen vier Jahren am meisten auf ländlichem Gebiet errichtete illegale Gebäude abgerissen werden. Im Zeitraum 2017 bis 2020 waren es insgesamt 68 Abrissverfahren, wie die zuständige Behörde des Inselrats, die Agència de Defensa del Territori (ADT), am Freitag (16.4.) mitgeteilt hat. Dahinter folgen die Gemeinden Marratxí (42), Felanitx (26) und Montuïri (23).

Die Statistik ist allerdings interpretationsbedürftig. So wurden für die Auswertung nur die Gemeinden berücksichtigt, die in entsprechenden Abkommen ihre Zuständigkeiten für die Ahndung von Verstößen im Bauwesen an den Inselrat abgetreten haben. Derzeit sind das 34 von 53 Kommunen, nachdem zuletzt Santa Eugènia, Andratx, Consell, Calvià, Binissalem und Lloret de Vistalegre dazugekommen sind. Die Gemeinde Llucmajor etwa wollte bislang von diesem Schritt nichts wissen, die Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca hat ohnehin ihre eigenen Zuständigkeiten. Algaida dagegen überließ der ADT schon früh das Feld.

Im vergangenen Jahr ordnete die ADT insgesamt 102 Abrisse illegaler Gebäude auf Mallorca an - das sind etwas weniger als im Vorjahr, als es 124 Fälle gab, aber mehr als 2018 mit 97 Fällen. Auch 2020 führt die Gemeinde Algaida die Statistik an (11 Fälle), dahinter folgen Artà (10), Montuïri (9), Marratxí (8), Pollença (6) und Búger (5).

Im Inselrat wird darauf verwiesen, dass die Behörde inzwischen sehr effizient arbeite. Früher seien zwar Geldbußen ausgesprochen worden, aber Abrissbescheide verschleppt worden. Inzwischen werde die Mehrheit der Betroffenen selbst aktiv, um so die drohende Geldbuße deutlich zu senken. Die Institution verweist zudem darauf, dass das resolute Vorgehen den Gemeinden zusätzliche Einnahmen beschere. /ff

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