Alle Jahre wieder ist im Frühjahr die Zeit der Marktstudien der Immobilienunternehmen auf Mallorca. Nach Porta Mallorquina war am Dienstag (4.5.) Engel & Völkers an der Reihe, den Markt der Luxus-Immobilien unter die Lupe zu nehmen.

Mallorca ist gerade in diesem Marktsegment ungebrochen attraktiv. Zwar wurden 2020 auf der Insel im Vergleich zum Jahr davor etwa 27 Prozent weniger Transaktionen abgeschlossen (balearenweit ebenfalls -27 Prozent), aber das Transaktionsvolumen ist lediglich um 17 Prozent gefallen (balearenweit -12 Prozent). Diese Zahlen stammen vom spanischen Industrieministerium und lassen den Schluss zu, dass die verkauften Häuser höherpreisig waren.

Das liegt laut dem Managing Director von Engel & Völkers für den Südwesten von Mallorca, Hans Lenz, vor allem daran, dass mehr Luxusimmobilien gekauft wurden. "Schließlich kann man nicht davon sprechen, dass die Preise generell gestiegen sind", so Lenz. Insgesamt wechselten 2020 auf den Balearen Immobilien im Wert von 3,64 Milliarden Euro den Besitzer, auf Mallorca betrug dieser Umsatz 2,73 Milliarden Euro.

Der heimische Markt sei durch die Pandemie und die damit verbundene Wirtschaftskrise eingebrochen, der Markt für Zweitimmobilien dagegen habe eher einen Schub erfahren. 44 Prozent der 2020 verkauften Immobilien gingen in die Hände von Ausländern, etwas mehr als 2019. In einer Umfrage unter den Kunden von Engel & Völkers gaben denn auch 82 Prozent der Befragten an, dass sich durch die Pandemie ihr Budget für eine Immobilie auf Mallorca nicht verändert habe, 9 Prozent sagten sogar, es sei nach der Krise gestiegen.

Die teuersten Regionen sind weiterhin der Südwesten mit den Hotspots Port d'Andratx und Bendinat sowie das Villenviertel Son Vida oberhalb von Palma de Mallorca. Dort liegen die Durchschnittspreise der abgeschlossenen Verkäufe bei 4,3 bzw. 4,7 Millionen Euro. Im Nordosten rund um Artà und Canyamel zu bewegen sich die Durchschnittspreise für Villen und Fincas hingegen bei rund 1,7 Millionen Euro. Ähnliche Preise werden im Südosten um Santanyí (1,65 Millionen Euro) und in der Gegen um Cala Blava und Son Verí Nou (1,6 Millionen Euro) aufgerufen.

Wenig an Attraktivität eingebüßt habe die Metropole Palma de Mallorca - ein wenig zur Überraschung der Beteiligten. Aufgrund der Corona-bedingten Stadtflucht hin zu Häusern mit Garten hatte man bei Engel & Völkers anderes erwartet. Doch Immobilien in Palma sind ebenfalls im Preis stabil geblieben. In Top-Lagen, wie Gènova, sind die Preise für ein Apartment sogar noch gestiegen. In den übrigen Vierteln stagnierten sie, lediglich in mittleren Lagen, wie etwa im Westen der Stadt, konnte man leichte Preisrückgänge feststellen.

Durch die Corona-Krise enormen Zuwachs verzeichneten die Suchanfragen für Mallorca-Immobilien. Im ersten Quartal 2021 liegen sie laut dem Geschäftsführer von Engel & Völkers auf den Balearen, Florian Hofer, um 66 Prozent höher als im Vorjahr. Man verzeichne derzeit ein Allzeithoch, weshalb die Aussichten für das Jahr sehr gut seien. Die Kunden würden sich derzeit sehr schnell für eine Immobilie entscheiden und häufig das Objekt virtuell besichtigen. Vor dem Kauf steht dann meist nur noch ein persönlicher Besichtigungstermin, bevor es zum Notar geht. /jk