Schlappe für die Linken: Der Inselrat auf Mallorca hat am Donnerstag (14.7.) einen Vorstoß abgeschmettert, den Immobilienverkauf an Ausländer zu beschränken. Neben den rechten Parteien stimmten auch die regierenden Sozialisten gegen die Initiative der Linkspartei Podem. Die Öko-Partei Més, die ebenfalls Juniorpartner in der Koalition ist, unterstützte den Vorschlag. Dieser sah vor, dass Immobilien nur noch an Personen verkauft werden dürfen, die seit mindestens zwei Jahren auf der Insel leben. Ausländer wurden im Gesetzesvorschlag zwar nicht explizit erwähnt, es war dennoch unmissverständlich, wer mit dem Vorschlag gemeint war. Die Initiative sollte dazu dienen, den angespannten Wohnungsmarkt auf Mallorca ein wenig zu entlasten.

Aurora Ribot, die Fraktionschefin von Podem, kritisierte die Sozialisten für ihre ablehnende Haltung. "Mallorca leidet unter einem extremen Mangel an Wohnraum", sagte sie. Die Sozialisten begründeten ihre Entscheidung, ebenso wie die konservative PP, mit der Unvereinbarkeit des Vorschlags mit der EU-Gesetzgebung zur Freizügigkeit.

Anzahl der Mietwagen soll im Sommer begrenzt werden

Weiter auf dem Tisch ist derweil eine andere Podem-Initiative. Der Linkspakt im Inselrat verhandelt derzeit über die Möglichkeit, die Anzahl der Mietwagen in den Sommermonaten zu begrenzen. Damit könnte Mallorca dem Modell der Nachbarinsel Formentera folgen, wo eine Begrenzung schon angewendet wird. Auch auf Ibiza wird über eine solche Maßnahme nachgedacht.

Der Inselrat geht davon aus, dass es aktuell bis zu 100.000 Mietwagen auf der Insel gibt. Dazu kommen die Autos der Einheimischen. Mit 900 Autos pro 1.000 Einwohnern hat Mallorca die höchste Autodichte Spaniens. Die vielen Autos für die Urlauber machen die Mobilität auf der Insel im Juli und August zu einem echten Problem.

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Die Koalitionspartner betonen, dass eine Begrenzung juristisch abgesichert sein sollte. Deshalb wolle man eine Studie zu der tatsächlichen Situation durchführen und auf Grundlage von Fakten einen Gesetzesvorschlag erarbeiten. Der für Mobilität zuständige Inselratsdezernent Ivan Sevillano zeigte sich dennoch optimistisch, bis zum kommenden Sommer das Gesetz auf den Weg gebracht zu haben.