Mallorca Zeitung

Mallorca Zeitung

Bauboom auf Mallorca: Deutscher Bauträger schnappt sich letztes freies Grundstück in Palmas Viertel La Bonanova

Die Anwohner protestieren gegen das Bauprojekt

Hier sollen Villen entstehen: Das Grundstück in La Bonanova. Miguel Vicens

Es ist das letzte freie Grundstück in einem der begehrtesten Stadtteile von Palma de Mallorca: Das Chemnitzer Unternehmen Gigaron wird im kommenden Jahr sieben Luxusvillen in La Bonanova errichten.

Es handelt sich um ein Gelände am Hang zwischen den Straßen Francesc Vidal i Sureda und Puig de Pollença. Das Grundstück wurde bis vor nicht allzu langer Zeit für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt und verfügt über einen schönen Ausblick, der bis nach Illetes reicht.

So soll es aussehen, wenn es fertig ist: Villenprojekt in La Bonanova. Gigaron

Baugenehmigungen stehen noch aus

Stattdessen sollen die Kräne anrücken. Noch stehen die Baugenehmigungen aus, aber der Bauträger, der 2018 eine Filiale auf der Insel gründete, hofft bis zum kommenden Sommer mit dem Bau beginnen zu können. Das Gelände wird in sieben rund 561 Quadratmeter große Parzellen aufgeteilt. Die rund 280 Quadratmeter großen Villen mit je vier Schlafzimmern werden über Pool und Garten, sowie eine große Dachterrasse verfügen.

Die Aufwertung hat das ganze Viertel erfasst. Häuser werden abgerissen, in Windeseile entstehen neue Gebäude. Die Quadratmeterpreise haben sich denen des Nachbarviertels Genova angepasst und liegen sowohl bei Mehrfamilienhäusern als auch bei Einfamilienhäusern bei über 10.000 Euro pro Quadratmeter.

"Liebenswertes Dörfchen"

Der Literaturnobelpreisträger Camilo José Cela, der hier lebte, bezeichnete das Viertel einst als "liebenswertes Dörfchen", dessen "Geist sich über den Verlauf der Zeit und den Fortschritt hinwegsetzt". Diese Beobachtung ist schon lange Geschichte. Die verbliebenen ursprünglichen Anwohner protestieren deshalb gegen das Projekt von Gigaron. Die neuen Gebäude würden das Viertel visuell deutlich beeinträchtigen. Zudem würden sie den Zugang zum Stadtwald Bosc de Bellver blockieren.

Das Viertel La Bonanova in Palma. Migual Vicens

Doch mit den Protesten werden sie nicht weit kommen. Der neue städtische Raumordnungsplan klassifiziert das Grundstück als Baufläche für Einfamilienhäuser. Die neuen Besitzer könnten, soweit es die Tourismusgesetzgebung zu dem jeweiligen Zeitpunkt erlaubt, eine Lizenz für die Ferienvermietung beantragen. /pss

Artikel teilen

stats