Die Balearen-Regierung erhöht erneut die Steuerlast für Wohlhabende. So soll die Grunderwerbsteuer (der sogenannte impuesto de transmisiones patrimoniales) bei Immobilienkäufen auf Mallorca und den Nachbarinseln demnächst spürbar steigen. Für Häuser und Wohnungen ab einem Kaufpreis von einer Million Euro steigt die Grunderwerbsteuer von derzeit 11,5 Prozent auf 12 Prozent. Kostet die Immobilie mehr als zwei Millionen Euro, sind 13 Prozent Grunderwerbsteuer zu entrichten.

Das hat der Sprecher der Linkspartei Unidas Podemos, Alejandro López, am Montag (3.10.) bestätigt. Der Entscheidung waren längere Verhandlungen mit den Sozialisten, dem größeren Koalitionspartner in der Balearen-Regierung, vorausgegangen. Zusätzlich wird es laut López eine neue Steuer für Spielsalons geben.

"Zahlen, was angemessen ist"

Die Erhöhung der Grunderwerbsteuer für Luxusimmobilien sei auch vor dem Hintergrund der Wohnungsnot zu sehen sowie der derzeit weiterhin steigenden Immobilienpreise auf den Balearen und der damit wachsenden sozialen Ungleichheit auf den Inseln. "Die Reichen in unserer Autonomen Region müssen das zahlen, was angemessen ist. Das gebietet die soziale Gerechtigkeit", sagte López. Seine Partei verteidige das Recht aller auf eine würdige Wohnung auf den Inseln.

Die Preise für Wohnraum auf den Inseln übertreffen inzwischen sogar das Niveau vor dem Platzen der letzten Immobilienblase 2008. Immer mehr Menschen können sich mit ihrem Einkommen kein Eigentum, aber häufig auch keine Mietwohnung mehr leisten, speziell im Großraum Palma.

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Die Grunderwerbsteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Balearen-Regierung. Bereits im November war diese Abgabe für Immobilienkäufe ab einer Million Euro von 11 auf 11,5 Prozent erhöht worden. Vor allem Ausländer kaufen seit Jahren teure Immobilien. Erst Ende September berichtete Immobilienunternehmer Lutz Minkner, dass das Geschäft mit sehr teuren Häusern ab drei Millionen Euro auf Mallorca bestens laufe. Im Haushalt der Balearen-Regierung für das Jahr 2023 sollen die Steuererhöhungen bereits zum Tragen kommen. /jk