Das Rathaus von Palma de Mallorca verwandelt den größten Teil der "Geistersiedlung" Son Gual I in sogenannten suelo rústico. Auf solchen Gebieten, die der landwirtschaftlichen Nutzung vorenthalten sind, darf kaum gebaut werden. 47 der 60 Hektar von Son Gual I werden zu suelo rústico, die verbleibenden 13 werden zu einem sogenannten ländlichen Kerngebiet, da dort bereits 30 Einfamilienhäuser stehen.

Die Dezernentin für Stadtplanung, Neus Truyol, erklärt, dass das Ziel eine kompaktere, nachhaltigere Stadt sei. Das Gelände von Son Gual grenzt an Naturgebiete von hohem ökologischen Wert und soll daher geschützt werden statt als Bauland herzuhalten.

Zu weit weg, um grundlegende Dienstleistungen anzubieten

Truyol erklärte, dass Palma "sich verpflichten muss, nicht mehr an Orten zu bauen, die weit von bereits erschlossenen Gebieten entfernt sind." Denn solche isolierten Viertel bedeuteten einen zu großen Aufwand, um die Bürger mit grundlegenden Dienstleistungen wie öffentlichen Nahverkehr versorgen. "Palma muss eine kompakte, zugängliche und nachhaltige Stadt sein, und dies wird durch die Konzentration der Bevölkerung erreicht, immer in der Nähe der Stadt", sagte Truyol.

Son Gual liegt an der Grenze zwischen Palma und Algaida. Es gehört zwar an sich zu Palma, ist aber weit weg und kaum angeschlossen. Die Bewohner des Viertels Son Gual fordern seit Jahren, ihnen öffentliche Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Unter anderem fordern sie kommunale Einrichtungen, einen Fahrradweg für die Zufahrt zu dem Gebiet und eine Buslinie. Die Anwohnervereinigung des Viertels verwies darauf, dass in der Siedlung rund 1.000 Menschen leben und dass in dem Gebiet seit 2007 Sozialwohnungen gebaut werden.