Ich mach mir die Küste, wie sie mir gefällt. So ungefähr scheinen einige Menschen auf Mallorca zu denken, die sich vor allem in den wohlhabenden Gemeinden Calvià und Andratx illegale Zugänge hinunter zum Meer bauen. Treppen, Bootsanlegestellen, ja sogar Tunnel durch die Felsen sind scheinbar kein Problem, um das exklusive Lebensgefühl am Meer noch ein wenig bequemlicher zu machen. Dass dabei gegen Gesetze verstoßen wird und die Landschaft teilweise irreparabel verschandelt wird, scheint erstmal kein Problem für diese Menschen darzustellen.
Ein drei Meter tiefes Loch durch den Felsen
Ein eklatantes Beispiel dafür sind die Klippen von El Toro, eigentlich ein einsamer Ort, der nur mit dem Boot erreicht werden kann. Von den Häusern auf dem Felsen führt eine Treppe hinunter. Um dorthin zu gelangen, wurde der Fels durchbohrt, um ein drei Meter tiefes und eineinhalb Meter breites Loch zu schaffen. Einige Abschnitte der Treppe sind sogar mit einem Geländer ausgestattet.
Private Treppe unter den Villen von Bendinat
An der Küste von Bendinat, der goldenen Meile von Calvià, dient ein riesiges, verlassenes Gebäude als Sichtschutz, um das Ufer einer bezaubernden Bucht zu erreichen. Eine Bucht, die nur über eine entsprechende Treppe von den oben gelegenen Villen aus zu erreichen ist.
Bootsanlegestellen an der Cala Vinyes und in Camp de Mar
Auch werden Bootsanlegestellen errichtet, die die Küstenlinie stören und den gesetzlich vorgeschriebenen Durchgang für die Öffentlichkeit unmöglich machen. Dies ist der Fall in Cala Vinyes in der Nähe vom Partyort Magaluf, wo sogar spitze Pfeiler aufgestellt wurde, um jeden abzuschrecken, der sich dorthin wagt. Und auch in Camp de Mar kommt man am Küstenstreifen teilweise nicht mehr durch, weil manch ein Bootsbesitzer es wichtiger fand, seinen privaten Anlegeplatz an Ort und Stelle zu errichten.