Auf Mallorca und den Nachbarinseln hat die Forderung der Landesregierung nach einer Begrenzung des Immobilienverkaufs für Nicht-Residenten eine hitzige Debatte entfacht. Mit dem Vorschlag, der vor allem dem Wohnraummangel auf den Inseln entgegenwirken soll, steht der Govern im Spanien-Vergleich allein auf weiter Flur. In keiner anderen autonomen Region des Landes haben die Regionalregierungen ähnliche Überlegungen aufs Tapet gebracht.

Dabei gibt es durchaus Regionen, in denen die Situation ähnlich ist wie auf Mallorca und den Nachbarinseln. Während laut Daten des spanischen Wohnministeriums auf den Balearen im zweiten Quartal des Jahres 2022 knapp 28 Prozent der verkauften Immobilien an Nicht-Residenten gingen (davon 97 Prozent Ausländer und nur 2,4 Prozent Spanier), waren es auf den Kanaren im selben Zeitraum 23 Prozent und in der Region Valencia 21 Prozent, in Alicante sogar 36 Prozent und in Málaga knapp 30 Prozent. Auffällig: In den Regionen Madrid und Barcelona liegt die Anzahl der Immobilienkäufe durch Nicht-Residenten deutlich geringer bei 0,81 Prozent beziehungsweise 1,66 Prozent.

Doch obwohl viele andere Regionen das Phänomen kennen, bleiben die Balearen mit der Forderung nach einer Begrenzung des Hausverkaufs an Menschen, die nicht mindestens seit fünf Jahren auf den Inseln ihren Hauptwohnsitz haben, allein. Vor allem die von der konservativen Volkspartei PP regierten Regionen lehnen solche Maßnahmen überdies strikt ab. Die ebenfalls links regierten Regionen dagegen suchen andere Lösungen, um der Wohnungsnot Herr zu werden - wenn auch die Verantwortlichen in der Region Valencia vermeldeten, dass ein Ansatz wie auf den Balearen nicht grundsätzlich abzulehnen sei. /somo