Bauträger auf Mallorca schlagen Alarm: 2023 werden keine bezahlbaren Wohnungen gebaut
Die durchschnittliche Immobilie auf den Inseln kostet 347.000 Euro im Bau, dreimal so viel wie 2008
Die Hoffnung auf bezahlbaren Wohnraum auf Mallorca hat sich einmal mehr zerschlagen, wenn man den Bauträgern auf der Insel glaubt. Die Bauträgervereinigung Proinba hat am Donnerstag (16.3.) bei einer Pressekonferenz die aktuelle Lage analysiert, die neuesten Statistiken zum Jahr 2022 herausgegeben - und Alarm geschlagen. Im Jahr 2023 werde es weiterhin unmöglich sein, Wohnungen zu einigermaßen zivilen Preisen auf den Markt zu bringen.
Grund sei das Fehlen von Bauland. Das Problem werde sich eher noch verstärken, wenn nicht schnell Gegenmaßnahmen getroffen würden, sagten die beiden Verantwortlichen von Proinba, Präsidentin Fanny Alba und Geschäftsführerin Sandra Verger. Ein großes Problem sei auch in der Baubranche, geeignetes Personal zu finden.
20.000 Wohnungen fehlen
Die Zahl der fertiggestellten Immobilien auf Mallorca ist noch einmal gesunken im Vergleich zum Vorjahr. Die 2.447 Wohnungen und Häuser bedeuteten einen Rückgang von 10,5 Prozent im Vergleich zu 2021, hieß es. Auf den Balearen insgesamt wurden 3.560 Wohneinheiten fertiggestellt. Diese Zahlen seien viel zu niedrig im Vergleich zur Nachfrage, sagte Sandra Verger. Allein um die derzeitige Nachfrage zu befriedigen, seien 20.000 Wohnungen mehr nötig.
Dazu kommen noch die hohen Kosten, die derzeit für eine Immobilie bezahlt werden müssen. Durchschnittlich koste auf den Balearen eine Immobilie im Bau derzeit 347.000 Euro, etwa dreimal so viel wie vor der letzten Immobilienkrise 2008. Diese Preisexplosion erkläre sich vor allem mit vielen exklusiven Einfamilienhäusern.
Nicht einmal Hilfskräfte gibt es
Und auch im Jahr 2023 sei keine Besserung in Sicht. Für die mallorquinische Durchschnittsfamilie bleibt ein Eigenheim wohl weiterhin ein Traum. Es gebe derzeit einen "perfekten Sturm" in der Baubranche aus extremen Preissteigerungen beim Baumaterial, dem Fehlen von Personal und der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit, sagte Fanny Alba.
Der Personalmangel hat offensichtlich dramatische Auswüchse erreicht. Fanny Alba sagte, dass man derzeit "nicht einmal ungelernte Hilfskräfte" finde, von Fachleuten ganz zu schweigen. Man starte einen "verzweifelten Aufruf", um Arbeitskräfte ausfindig zu machen. /jk
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