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Wer Wohnungen renoviert und vermietet, bekommt das Geld vorgestreckt

Mit dem Programm „Lloguer Segur“ wollte die Balearen-Regierung günstigeren Wohnraum schaffen. Bisher gelingt das kaum. Deshalb gibt es jetzt neue Anreize

Ministerpräsidentin Marga Prohens mit Beispielen für Mietpreise im Rahmen des Programms „Lloguer Segur“.

Ministerpräsidentin Marga Prohens mit Beispielen für Mietpreise im Rahmen des Programms „Lloguer Segur“. / CAIB

Noch nicht wie erwartet läuft auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln das Programm „Lloguer Segur“ (Sichere Miete) der Landesregierung. Nach rund einem halben Jahr stehen erst etwas mehr als 50 Wohnungen zur Verfügung, die zu vergünstigten Preisen auf den Mietmarkt kommen. Deshalb will der zuständige Wohnungsminister José Luis Mateo nun die Bedingungen ändern.

So soll die Wohnungsbaugesellschaft IBAVI künftig das Geld vorschießen, wenn Wohnungen renoviert werden müssen, um sie im Rahmen von „Lloguer Segur“ zu vermieten. So könnten, glaubt die Landesregierung, deutlich mehr Wohnungen in das Programm mit aufgenommen werden. Bislang blieben sie außen vor, weil sie nicht in einem bewohnbaren Zustand sind.

Eigentümer stottern Kosten nach und nach ab

Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten soll der Eigentümer dann Monat für Monat die Kosten abstottern und auf diese Weise weniger Mieteinnahmen bekommen. „Wir modifizieren die Bedingungen, damit sich mehr Menschen dazu durchringen, ihre Wohnungen zu vermieten“, sagte Minister Mateo. Ziel der Politik war eigentlich, rund 3.000 Wohnungen auf den Inseln zu günstigeren Bedingungen auf den Mietmarkt zu hieven. Schätzungen gehen davon aus, dass mehrere Zehntausend Wohnungen auf den Inseln leer stehen.

Das Programm „Lloguer Segur“ richtet sich an private Eigentümer von Immobilien, die in den zurückliegenden sechs Monaten leer standen oder im zurückliegenden Jahr nicht dauerhaft bewohnt wurden. Sie können ihre Wohnungen dem IBAVI zu einem gedeckelten Mietpreis von maximal 1.500 Euro pro Monat überlassen. Das IBAVI übernimmt dabei die

Das bedeutet das Programm für Mieter

Für Mieter bedeutet das: Sie zahlen lediglich 70 Prozent der tatsächlichen Miete – höchstens 1.050 Euro monatlich. Die Differenz übernimmt die Balearen-Regierung. So sollen faire Mietpreise garantiert und gleichzeitig Anreize für Eigentümer geschaffen werden, leer stehende Apartments und Häuser wieder zu vermieten.

Die Mieter müssen bestimmte Auflagen erfüllen, um für das Programm infrage zu kommen. Kritiker bemängeln, dass der Deckel zu hoch angesetzt ist und einkommensschwächere Mieter ausschließt. So seien auch Mieten von „nur“ knapp 1.000 Euro für viele Menschen auf der Insel nicht zu stemmen.

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