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Ausländer kaufen inzwischen mehr als 40 Prozent der Immobilien auf Mallorca

Die Preise für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern liegen auf den Balearen so hoch wie nirgends anders in Spanien

Immobilien in traumhafter Lage auf Mallorca sind vor allem bei Ausländern beliebt.

Immobilien in traumhafter Lage auf Mallorca sind vor allem bei Ausländern beliebt. / Iberian Tax Mallorca

Miguel Vicens

Miguel Vicens

Mallorca und die anderen Balearen-Inseln werden bei ausländischen Immobilienkäufern immer beliebter - jeglicher Debatte um die Wohnungsnot und der vorerst gescheiterten Vorstöße um eine Begrenzung der Verkäufe zum Trotz. Die Inseln waren im Jahr 2024 die Autonome Gemeinschaft in Spanien mit dem höchsten Anteil an Immobilienkäufen durch ausländische Staatsangehörige. Laut Angaben des spanischen Notariatsrats (Consejo General del Notariado) machten diese 42,3 Prozent aller Verkäufe aus.

Die Bedeutung der ausländischen Nachfrage auf dem Immobilienmarkt der Inseln ist in ganz Spanien beispiellos. Die Balearen übertreffen den Landesdurchschnitt (11,5 Prozent) um das 3,6-Fache und lassen andere Regionen mit starker internationaler Nachfrage deutlich hinter sich: die Autonome Gemeinschaft Valencia (38,9 Prozent), die Kanaren (38,3 Prozent), Murcia (31 Prozent) und Katalonien (21,9 Prozent).

Viele nicht in Spanien ansässige Ausländer

In allen anderen Autonomen Gemeinschaften lag der Anteil ausländischer Käufer im Jahr 2024 unter 20 Prozent, darunter auch in Madrid mit 13,6 Prozent.

Der Notariatsrat hebt außerdem hervor, dass von den 42,3 Prozent ausländischer Käufe auf den Balearen der Großteil von nicht in Spanien ansässigen Ausländern getätigt wurde – konkret 26,9 Prozent. Höher lag dieser Anteil nur in den Provinzen Alicante (35,9 Prozent) und Málaga (30,2 Prozent). Ausländer mit Wohnsitz auf den Balearen tätigten 15,4 Prozent der Käufe, etwa um eine Zweitwohnung zu erwerben oder vom Mietverhältnis in Eigentum zu wechseln.

Immobilienboom bei steigenden Preisen

Die starke ausländische Nachfrage fällt einmal mehr mit einem massiven Preisanstieg auf dem Immobilienmarkt der Inseln zusammen. Bis August 2025 verzeichnen die Balearen den höchsten durchschnittlichen Quadratmeterpreis für Mehrfamilienhäuser in ganz Spanien: 3.811 Euro pro Quadratmeter - und damit 1.658 Euro über dem Landesdurchschnitt von 2.153 Euro.

Die Preise für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern liegen inzwischen nirgends in Spanien so hoch wie auf den Balearen.

Die Preise für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern liegen inzwischen nirgends in Spanien so hoch wie auf den Balearen. / Consejo General del Notariado

Damit liegen die Balearen vor Regionen wie Madrid (3.766 €/m²), dem Baskenland (3.072 €/m²), Katalonien (2.596 €/m²), den Kanaren (2.288 €/m²) und Navarra (2.214 €/m²) – die einzigen weiteren Gemeinschaften mit Preisen über dem nationalen Durchschnitt (Stand: August 2025).

Doch auch auf den Balearen selbst gibt es erhebliche Preisunterschiede. Einige Gemeinden auf Mallorca überschreiten den Insel-Durchschnitt deutlich:

  • Andratx: 7.601 €/m²
  • Fornalutx: 6.609 €/m²
  • Calvià: 6.374 €/m²
  • Valldemossa: 5.975 €/m²
  • Pollença: 4.877 €/m²
  • Santanyí: 4.628 €/m²

Diese Daten basieren auf den bis August 2025 notariell erfassten Verkäufen. In der Hauptstadt Palma lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 3.840 Euro, wobei sowohl Neubauten als auch Bestandsimmobilien berücksichtigt wurden.

Kaufkraft am Limit

Angesichts dieser Preise führen die Balearen auch die Statistik zur sogenannten „Anstrengungsquote“ an – der Maßeinheit dafür, wie stark Haushalte finanziell belastet werden, um Eigentum zu erwerben. Diese liegt laut Notariatsrat auf den Inseln bei 8,1, verglichen mit einem nationalen Durchschnitt von 5,1.

Zugleich wird ein landesweiter Trend sichtbar: Seit 2013 steigt die Anstrengungsquote stetig – parallel zum Rückgang junger Käufer unter 30 Jahren, die sich Eigentum immer weniger leisten können. /jk

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