Grad schee, a Gaudi is – im berühmten Stanglwirt in Kitzbühel, wo sich Reiche und Prominente nach dem Skifahren treffen und den Abend in fröhlicher Runde feiern. Darunter war öfter auch Stefan Ohneck (40), erfolgreicher Unternehmer im den Bereichen Telekommunikation und Medien-Werbung, außerdem ein erfahrener Gastronom („ich war 18, als ich mein erstes Bistro eröffnete"), der seit neun Jahren in Puerto Portals die Bar „Lunes" betreibt. Gemeinsam mit seiner Freundin Alexandra Schumann (29), übrigens eine gelernte Hotelfachfrau, kam er auf die Idee, die alpenländische Atmosphäre nach Mallorca zu transportieren. Gewagte Idee, aber originell.

Zur Verstärkung hinzugezogen wurde der Schreiner vom Hotel Stanglwirt aus Kitzbühel, der zehn Tonnen uraltes Holz aus den Ellmauer Bergen verarbeitete, der Koch Michael Steinwender aus dem benachbarten Lecher Tannberghof, der dort die verwöhnte Klientel mit seiner exzellenten Küche jahrelang beglückte, die Patisserie-Spezialistin Christine Deutschmann, die in Zürs und Oberlech süße Delikatessen gezaubert hatte, und zum Teil ein alpenerfahrenes Team im Service. Einzig die Kälte und den Schnee, die ließ Ohneck da, wo sie uns nicht stören, ersetzte sie stattdessen durch Sonne, Strand und Meer. Heraus kam die „Beach Alm" am Strand von Puerto Portals, direkt am Wasser über der Segelschule für Kids.

Ein traumhafter Platz mit Weitblick und ehemals die einfache „Kantine" der Schule. Im Sommer spielt sich das Leben des Lokals auf zwei großen Terrassen ab, im Winter wird´s zusätzlich innen in der original Alpenstube mit Zirbelholzwänden und karierten Gardinen gemütlich. Das Essen ist so gemischt wie die Kundschaft. „Denn wir leben hier und haben großen Respekt vor Mallorca und den hiesigen Produkten", sagt Ohneck. Es gibt Ibérico-Schinken, Gazpacho-Duo (8,80 Euro, delikat!) und Gambas mit Chorizo zur original Brotzeit mit Brezen, Sülze und Wurstsalat. Den schnellen Hunger stillen Wokgerichte, Beach-Alm-Burger (13,80 Euro) und Clubsandwichs. Fleischfreunde werden von den Steaks begeistert sein. Dazu gelungene Nachspeisen: der geeiste Kaiserschmarrn mit Zwetschenkompott schmeckt sensationell (7,50 Euro). „Demnächst bieten wir noch Produkte von einem österreichischen Feinkosthandel – und auf mallorquinischer Seite werden wir unsere Weinkarte entsprechend erweitern." Das Preisniveau ist etwas gehoben, aber die vorrangig betuchtere Klientel stört dies nicht – bei dem Ambiente …

Ohneck lässt es an nichts fehlen, hat viel investiert. Sogar das Klima stimmt, denn ähnlich wie in großen Supermärkten an den Fisch-, Obst- und Gemüseständen gibt es eine Art Wasserzerstäuber, der die Luft abkühlt. Unten bei den Gästen kommt ein frischer Hauch an; angenehm und luxuriös.

Stichwort Luxus: Natürlich zieht so eine Location in Puerto Portals auch Prominente an – bei unserem Besuch saß Lilly Becker samt Sohn und Entourage in der Lounge. „Mein Lokal ist auch eine Art Netzwerk – es gibt viele Prominente, nicht nur aus dem Show­geschäft, sondern auch aus der Wirtschaft, die hier Kontakte knüpfen: Da trifft sich dann ein Vorstand mit einem Aufsichtsratmitglied …, das kommt dann letztlich auch mir gelegen." So wie die vielen Fernsehteams, die das Lokal schon besucht haben und es immer wieder als Location nutzen (demnächst auch im Kerner-Spezial aus Mallorca zu sehen).

Aber das Personal behandelt alle gleich, speziell die Kinder, was nicht zuletzt an der Segelschule liegt, an der das „Gaudikrapferl" (Spitzname von Ohneck) ebenfalls beteiligt ist. Auch sonst machen sich Stefan Ohneck und Alexandra Schumann über die Kleinen Gedanken: „Sie sind unser aller Zukunft, da muss man helfen. Am 10. September veranstalten wir beispielsweise ein Charity-Fest mit und für Sonrisa Médica, Clowns, die Kindern Krankenhausaufenthalte erträglicher machen." Skihüttenspaß mit Sonne, Meer und Tiefgang.