Von Brigitte Kramer Die neuesten Werke großer Regisseure wie Ridley Scott oder Ang Lee halten sich seit Wochen im Programm. Der amerikanische Abräumer „American Gangster" des britischen Kultregisseurs Ridley Scott („Gladiator", „Blade Runner", „Thelma & Louise") wird vermutlich bei der Verleihung der Golden Globes am 13. Januar in Hollywood einige Preise holen. Der Streifen hat in den USA am ersten Wochenende 43,6 Millionen Dollar eingespielt und zudem sehr gute Kritiken erhalten. Erzählt wird die Lebensgeschichte des Frank Lucas, der sich während des Vietnamkrieges ein Imperium als Drogendealer aufbaut. Scott hat sich dabei nicht so sehr auf Action als auf die Charakterzeichnung der beiden Hauptfiguren (Denzel Washington, Russell Crowe) konzentriert. Ang Lees Erotik-Spionage-Thriller „Deseo, Peligro" (Lust, Caution) basiert auf einer Kurzgeschichte der bekannten chinesischen Autorin Eileen Chang (1920-1995). Erzählt wird die Geschichte einer jungen chinesischen Schauspielerin, die im japanisch besetzten Shanghai des Jahres 1942 zwischen die Fronten gerät. Der mehrfache Oscar-Preisträger Lee („Tiger und Drache", „Brokeback Mountain") hat für seinen Film 2007 den Goldenen Löwen von Venedig erhalten. Neu im Renoir sind die beiden Filme „This is England" und „El viaje a Darjeeling" (The Darjeeling Limited) von den Nachwuchsregisseuren Shane Meadows und Wes Anderson zu sehen. Beide Film laufen in synchronisierter Fassung. „Der Brite Meadows hat in „This is England" ein Porträt über das England der 80er Jahre und die damals aufkommenden Konflikte mit Skinheads gedreht. Begleitet wird die Vorstadtgeschichte von erstklassiger Filmmusik der Epoche (The Clash u.a.). Der Amerikaner Anderson steht hinter dem Film „El viaje a Darjeeling". Die US-Komödie mit Adrien Brodey in einer der Hauptrollen behandelt mit viel Humor die Reise dreier zerstrittener Brüder nach Indien, wo sie zueinander finden wollen. Unkontrollierbare Ereignisse führen das Trio jedoch in ungeahnte psychologische Tiefen. Der Film „Las 13 rosas" schließlich, spanische Produktion, zeigt das Land 1939, im letzten Jahr des Spanischen Bürgerkrieges. Regisseur Emilio Martínez-Lázaro erzählt die Geschichte dreier Freundinnen, die Opfer des Franco-Terrors werden. Der Film gilt als einer der Favoriten bei der Verleihung der spanischen Goya-Filmpreise am 3. Februar. Er stellt ein weiteres Kapitel der Vergangenheitsbewältigung dar, die Spanien in letzter Zeit auf vielfältige Weise vorantreibt. In der Druckausgabe lesen Sie außerdem:

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