Zu Ostern passt nicht nur Mozarts Requiem, das am Montag (6.4.) traditionsgemäß von 500 Chorsängern in der Kathedrale von Palma gegeben wurde, sondern auch amerikanischer Gospel. Freunde dieser beschwingten Gottesdienst-Musik haben gleich dreimal Gelegenheit, die „Golden Gospel Singers" von Bob Singleton live zu erleben: Am Freitag (17.4.) im Auditorium von Paguera, am Samstag (18.4.) im Theater von Capdepera und am Dienstag (21.4.) im Auditorium von Palma. Beginn jeweils 21 Uhr, der Eintritt kostet 25 bis 30 Euro. Vorverkaufsstellen und Abendkasse jeweils vor Ort, Vorverkauf für Capdepera auch in der „Sunshine Bar El Sol" in Son Serra de Marina.

Das einzige unabhängige Sinfonieorchester Deutschlands, die „Junge Philharmonie Köln", gibt nach seiner vor kurzem beendeten Australientournee zwei Konzerte auf Mallorca: am Sonntag (12.4.) im Auditorium von Alcúdia und am Montag (13.4.) im Teatre Principal von Palma. Auf dem Programm stehen Vivaldis „Vier Jahreszeiten", Mozarts Klarinettenkonzert KV 622 und Tschaikowskis „Elegie" für Streichorchester. Die „Junge Philharmonie Köln" ist ein Kammerensemble, das mehrmals jährlich zu einem Sinfonieorchester ausgeweitet wird. Das Ensemble rühmt sich, seit mehr als 30 Jahren ohne Subventionsfesseln sowie politische und/oder programmatische Einflüsse Konzerte ganz dem Primat der Musik und dem Motto von Vladimir Horowitz unterzuordnen, der einmal sagte: „Meine Klavier­abende dienen der Unterhaltung, nicht der Erziehung". Unter der Leitung von Volker Hartung spielen je nach Programm 8 bis 80 Musiker.

Seit 1987 wird Palma alle zwei Jahre zur Bühne eines Internationalen Festivals der Folkloretänze mit Teilnehmern aus aller Welt. Auf mehreren Plätzen der Stadt werden von Dienstag (14.4.) bis Samstag (18.4.) mehr als 600 Tänzer und Musiker aus 75 Ländern nicht nur die unterschiedlichsten Musik- und Tanzstile vorführen, sondern auch die zugehörigen Trachten. Eine gute Gelegenheit, den Stadtspaziergang mit einem abwechslungsreichen Kulturerlebnis zu verbinden.

Zweimal Jazz in Andratx: Am Ostersonntag (12.4.) um 16 Uhr spielt im Saal „Sa Nau" des Kulturvereins Sa Taronja die Louisia­na Jazz Band klassischen New Orleans Jazz. Eintritt: 12 Euro (mit vorherigem Ostermenü 25 Euro). Am folgenden Donnerstag (16.4.) spielt ebendort ab 20 Uhr das Luis DePestre-Toni Cuenca-Quartett auf. Eintritt: 10 Euro. Reservierung: Tel. 971-23 52 68. Die rührige Vereinigung veranstaltet auch Kunstausstellungen, derzeit mit Michal Strugalski. C/ Andalucía 23 in Andratx.

Im Umkreis von 20 Gehminuten gibt es derzeit in Palma vier ­herausragende Fotoausstellungen. Zudem noch ein Tipp für den Südosten der Insel.

Würde man eine Reihung nach Bedeutung des Autoren vornehmen, wäre an erster Stelle die große Mapplethorpe-Ausstellung im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst der Stadt Palma, Es Baluard, zu nennen. Gemeinsam mit der New Yorker Mapplethorpe-Stiftung produziert, zeigt diese Schau auch weniger beachtete Facetten des Skandalfotografen und berühmten Künstlers Robert Mapplethorpe, darunter die des Porträtisten. Zu sehen bis 17. Mai. Daneben ergibt sich die Gelegenheit, andere Ausstellungen (z.B. die des weltbekannten deutschen Künstlers Anselm Kiefer) und das Museum selbst zu bewundern, das in eine der zwei noch erhaltenen Festungen (baluartes) des Renaissance-Stadtwalls hineingebaut wurde.

Ebenfalls in der alten Stadtbefestigung und direkt vor der Kathedrale befinden sich die weitläufigen Gewölbe der alten Kavalleriekaserne Ses Voltes. Hier zeigt der madrilenische Fotograf Álvaro Leiva unter dem Titel „Mare" Bilder seiner Reisen durch den Mittel­meerraum. Farbbilder hängen neben Schwarzweiß-Fotografien, gemäldehafte Kompositionen neben spontanen Schnappschüssen. Die visuelle Reise führt von den luxuriösen Badeorten Europas bis zu den Slums von Beirut und Tirana. Bis 7. Juni, Eintritt frei.

„Mutterschaften" (Maternidades) nennt sich eine menschlich ungemein berührende Ausstellung von Bru Rovira im Gran Hotel, Palma. Jahrelang fotografierte der katalanische Kriegsreporter Momente der Zärtlichkeit inmitten von Leid und Sterben. Die durchwegs tragischen Hintergründe der Bilder sind ausführlich dokumentiert. Bis 12. Juni, Eintritt frei.

Bis 30. April verlängert wurde die Ausstellung der mit einer selbstgebauten Kamera erstellen Frauenbilder des tschechischen Outsiders Miroslav Tichy in der Galerie Kewenig, C/ Sant Feliu, Palma.

Und schließlich noch der Tipp für den Südosten: Drei eigenwillige Fotografinnen zeigen ihre Arbeiten in der Galerie Pepnot: die Katalanin Rosa Feliu, die aus der Elfenbeinküste stammende Michèle Maurin und die Mallorquinerin Teresa Pou. C/ Pepnot, Artà.

In der Printausgabe lesen Sie außerdem

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