Die Jazz-Legende Paul Kuhn ist tot. Dem Pianisten hatte sein Herz zu schaffen gemacht. Wie seine Agentur am Montag (23.9.) mitteilte, starb der Künstler und bekennende Mallorca-Freund im Alter von 85 Jahren. Demnach sollte Kuhn im November bei den Leverkusener Jazztagen auftreten, sein Zustand verschlechterte sich jedoch Anfang September. Er kam in eine Klinik in der Schweiz.

2005 hatte Kuhn einen Schwächeanfall erlitten und in einer fünfstündigen Herz-Operation drei Bypässe und eine neue Herzklappe gesetzt bekommen. Anfang des Jahres musste er seine Tour wegen Herz-Problemen absagen. Danach bekam er einen Schrittmacher.

Kuhn trat in den vergangenen Jahren immer mal wieder in der Kulturfinca Son Baulò in Lloret de Vistalegre auf. Der große Jazz-Pianist war in dritter Ehe seit 1988 mit Ute Hellermann verheiratet. Außer der Musikerin hinterlässt Kuhn seinen Sohn Daniel aus seiner ersten Ehe.

2010 erhielt Kuhn noch den Echo Jazz für sein Lebenswerk. Kuhn wurde vor allem als „Mann am Klavier" und mit Unterhaltungsliedern wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii" bekannt. Der Musiker machte sich außerdem als Bandleader großer Rundfunk-Unterhaltungsorchester wie dem des damaligen Senders Freies Berlin (SFB) einen Namen. Der leidenschaftliche Jazzmusiker machte so den Swing im Nachkriegsdeutschland populär.