Die endlose Geschichte um die Restaurierung der Glocken in Palmas Kathedrale La Seu geht in eine neue Runde: Ein Schreiben vom spanischen Kulturministerium, das vor etwa zehn Tagen auf Mallorca eintraf, widerspricht dem Vorschlag des Domkapitels in Palma.

Die Verantwortlichen der Kathedrale hatten geplant, drei der Glocken per Schiff und LKW in die deutsche Glockengießerwerkstatt Lachenmeyer in Nördlingen zu bringen. Der Spezialist sollte die Glocken auf etwa 1.000 Grad erhitzen, um sie modellierfähig zu machen und so die zahlreichen Risse zu schließen. Die anderen sechs Glocken sollten an Ort und Stelle im Glockenturm restauriert werden.

Madrid allerdings schätzt die Vorgehensweise in Deutschland als zu riskant für die Glocken ein, unter denen sich das mit knapp 1.500 Tonnen mächtigste Exemplar N'Aloy befindet. Das Kulturministerium fürchtet vor allem, dass die Hitze den gotischen Inschriften auf den Glocken irreparable Schäden zufügen könnte. Nun soll die Denkmalschutzbehörde auf Mallorca das Thema beraten.