Kino ist vielleicht kein von den Vereinten Nationen anerkanntes Grundrecht, aber auch Menschen ohne Geld sollten die Möglichkeit haben, sich einen Film anzuschauen. CineCiutat, das von einer Bürgerinitiative betriebene Programmkino in Palma, macht mit einer neuen Initiative von sich reden: Bei "La butaca solidaria" (Der solidarische Kinosessel) können Bessergestellte für 5 Euro eine Kinokarte für mittellose Mitbürger hinterlegen.

Das am Donnerstag (29.1.) vorgestellte Programm soll es zunächst den Nutzern der sozialen Einrichtungen Can Gazà und Antiguos de Montesión ermöglichen, ins Kino zu gehen. Dort werden Obdachlose, Drogensüchtige und Todkranke betreut. "In Zukunft wollen wir aber dahin kommen, dass auch andere Menschen, die kein Geld haben, an der Kinokasse unkompliziert eine Eintrittskarte bekommen", erklärt Pedro Barbadillo von CineCiutat gegenüber der MZ.

Die ersten 50 Karten hat Spaniens kleinste Sparkasse, die Caixa Colonya aus Pollença, gespendet. Die "solidarischen Kinokarten" können sowohl am Kassenhäuschen im alten Schlachthof s'Escorxador als auch im Internet erworben und hinterlegt werden. Ähnlich verfahren auf Mallorca auch eine Hand voll Bars und Restaurants: Bei "Cafés pendientes" können cafés con leche und bocadillos für andere bezahlt werden.

Das CineCiutat wird von einer Bürgerinitiative betrieben, die die Säle nach der Schließung der privaten Renoir-Kinos 2012 übernahm. Gezeigt werden Filme in Original mit Untertiteln. Die Mallorca Zeitung stellt das Programm jede Woche kurz vor.