Der neue Leiter der Stiftung Joan i Pilar Miró in Palma de Mallorca, Francisco Copado, möchte die Förderung des Kulturtourismus zu einer der zentralen Strategien seines Hauses machen. Der Besuch der Arbeitsräume des großen Künstlers sei "eine einzigartige Erfahrung", sagte er der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Konkrete Angaben zu ersten Ausstellungen machte Copado nicht. Ihm gehe es zunächst darum, das Team kennenzulernen und einen Konservator für die Werke zu finden. Als generelle Leitlinie nannte er, dass die Museen nicht mehr wie im 19. Jahrhundert funktionieren könnten, und warb für eine Öffnung der Museen in Richtung Gesellschaft.

Die Besucherzahlen könnten, so Copado, noch verbessert werden. Allerdings werde er kein konkretes Ziel vorgeben, sondern die Verbesserung der Besuchserfahrung in den Vordergrund stellen.

Die Nominierung Copados steht in der Kritik. Zwar hat er Kunstgeschichte studiert und einen Master in Kulturmanagement absolviert, aber seine Erfahrung in dem Bereich beläuft sich auf ein Praktikum im Kulturzentrum CCCB in Barcelona. Copado hat die vergangenen Jahre im Bankwesen gearbeitet.

Der Nominierte zeigt sich dennoch zuversichtlich, die Aufgabe zu meistern. "Ich bin bereit, und die Jury hat mich ausgewählt." Auch dass er in der Kulturszene Mallorcas weitgehend unbekannt ist, sieht er nicht als Manko: "Man kann Kontakte mit der Zeit aufbauen. Ich werde mich dem Kultursektor annähern."

Dass dies noch ein langer Weg wird, zeigte Copado, als er auf die Frage, welche Ausstellung er in Palma schon gesehen habe, antwortete: "Die in der Galerie Pelaires...ich kann mich aber nicht an den Künstler erinnern." Auch das Museum Es Baluard, das größte Kunsthaus der Stadt, habe er noch nicht besucht.

Die Miró-Stiftung ist ein Kulturzentrum der Stadt Palma. Copado war in einem Wettbewerb aus mehreren Bewerbern ausgewählt worden. /pss