Mit einem treibenden, funky Gitarrenriff fängt der Song an. Nach zehn Sekunden setzt der Gesang ein. Wie das Heulen eines Wolfes besingt die Stimme den Drang nach Freiheit, nach Wildnis. Como caballos en la niebla / salvaje soy heißt es im Refrain, der mit pulsierenden Beats unterlegt ist (Wie Pferde im Nebel / bin ich wild). Tanzbarkeit trifft auf den Schmerz des Flamenco. Dahinter steckt das Duo Fuel Fandango - benannt nach der Flamenco-Variante Fandango und dem spanischen Ausdruck für Diesel.

Eindrucksvoll hatte sich Fuel Fandango im vergangenen Jahr mit der Single „Salvaje" und dem dritten Album „Aurora" nach drei Jahren ohne Veröffentlichung zurückgemeldet. Flamenco trifft auf Elektro trifft auf Rock. So sehr man Bands gegenüber skeptisch sein sollte, denen nichts besseres einfällt, als verschiedene Genres zu vermischen, so sehr fügen sich die Elemente bei dem Duo zu einem stimmigen Konzept zusammen. Am Freitag (24.2.) spielt die Band von Nita Manjón und Alejandro Acosta im Rahmen des Minifestivals Nits Cúbiques im Teatre Lloseta.Helden des Mallorca Live Festival

Helden des Mallorca Live FestivalWie aufregend das sein kann, hat Fuel Fandango bereits vor einem Jahr beim Mallorca Live Festival gezeigt. Mit Blumen im Haar, einem roten Fächer in der Hand und einer durchdringenden Ausstrahlungskraft zog Nita Manjón das Publikum in ihren Bann. „Die Konzerte haben für uns Vorrang", hat die Sängerin vor vier Jahren mal in einem Interview mit dem Musikblog „Libertad Sonora" gesagt: „Sie sind das, was uns erfüllt, vor

allem die Energie, die sich auf der Bühne entfaltet."

Das kommt nicht nur beim Publikum, sondern auch bei der Musikkritik gut an. Gegründet hat sich Fuel Fandango im Jahr 2008, nachdem Manjón, die sich bis dahin eher dem traditionellen Flamenco gewidmet hatte, in ihrer Heimatstadt Córdoba auf den kanarischen Elektro-DJ und Produzenten Acosta traf. 2011 erschien das erste Album „Fuel Fandango", zwei Jahre später der Nachfolger „Trece Lunas".Das Spiel mit den Sprachen

Das Spiel mit den SpracheZunächst sang die Band nur auf Englisch, in den vergangenen Jahren ist auch Spanisch hinzugekommen. Das ist keine Seltenheit: Für viele Bands in Spanien sind Texte in der eigenen Sprache häufig die Grundlage für kommerziellen Erfolg. Mit gleich zwei Weltmärkten im Visier baut Fuel Fandango die Zweisprachigkeit noch weiter aus: Auf der jüngsten, Ende 2016 erschienen Single „Toda la vida" singt Nita einfach abwechselnd Spanisch und Englisch.

Dass die Band den Bezug zum traditionellen Flamenco nicht verloren hat, zeigen zwei Kooperationen auf dem neuen Album. Das Duo nahm jeweils einen Song mit Estrella Morente und El Niño de Elche auf. Beide sind feste Größen des Genres. Die Produktion von „Aurora" übernahm aber Steve Dub, der unter anderem schon mit Chemical Brothers, Primal Scream und New Order zusammengearbeitet hat und den Songs den treibenden, elektronischen Einschlag gab.Das übrige Programm

Die Veranstaltungsreihe Nits Cúbiques, die seit 2015 in unregelmäßigen Abständen während der Wintermonate in Lloseta stattfindet, besteht aus mehr als nur Konzerten. Eingeleitet wird das Mini-Festival mit einer Ausstellung des mallorquinischen Malers Joan Garau, die ab 19.30 Uhr ebenfalls im Teatre Lloseta zu sehen ist. Ab 20 Uhr gibt es zudem eine „Ruta de Tapas", an denen mehrere Bars des Dorfes am Fuße der Tramuntana teilnehmen. Ein ebenfalls etablierter Bestandteil ist Videomapping vom mallorquinischen Künstler Miquel Picó. Das musikalische Vorprogramm, bevor Fuel Fandango irgendwann nach Mitternacht auf die Bühne kommen, bestreitet die Indieband Midnight Walkers aus Palma.