Das Atlàntida Film Fest auf Mallorca geht vom 25. Juni bis zum 1. Juli in seine dritte Runde als Publikumsfestival. Das Event, das im Jahr 2011 als Online-Festival begann und vor zwei Jahren erstmals an verschiedenen Orten in Palma de Mallorca stattfand, wurde trotz seiner kurzen Laufzeit vom spanischen Kulturministerium zu einem der zehn besten Kinofestivals des Landes erklärt.

Bei einer Pressekonferenz am Montag (5.3.) wurden noch wenige Details über das Programm verraten. Fest steht aber immerhin, dass das beim Sundance Film Festival gezeigte Erstlingswerk der dänischen Regisseurin Isabella Eklöf, "Holiday", auf Mallorca seine Spanien-Premiere feiern wird. Auch die Dokumentation "Playing The Part" über das Coming Out des "Herr der Ringe"-Darstellers Ian McKellen vor 38 Jahren soll erstmals in Spanien gezeigt werden. Regisseurin Eklöf wird beim Festival dabei sein, McKellen schafft es wegen Terminproblemen nicht.

Programm für Lehrkräfte

Neben den Filmen integriert das Festivals zudem ein Fortbildungsprogramm für Lehrer, die mit Hilfe von Profis aus der Kinobranche lernen können, audiovisuelle Elemente in den Unterricht einzubauen. Das Angebot richte sich gezielt an Pädagogen in Fächern, die man zunächst nicht mit Kino in Verbindung bringt, sagte Festivalleiter Jaume Ripoll. "Etwa Mathematiklehrer."

Auch werde es ein Fortbildungsprogramm für Filmemacher unter 30 Jahren geben, in denen ihnen beigebracht werde, Projekte zu pitchen, also einem möglichen Geldgeber zu präsentieren. Am letzten Tag des Festivals sollen sie ihre Ideen einer professionellen Jury präsentieren.

Eröffnungsfeier am zweiten Tag

Ansonsten behält das Festival einige typischen Elemente bei: Die offizielle Eröffnungsgala findet am zweiten Tag im Castell de Bellver statt. Dokumentationen werden im Hof des Museu de Mallorca gezeigt, Spielfilme und Konzerte gibt es im Kulturzentrum Ses Voltes unterhalb der Kathedrale. Daneben stehen Screenings und Events im CineCiutat und Can Balaguer auf dem Programm.

Auch das Museum Es Baluard wird in diesem Jahr integriert: Es soll als Raum für junge Leute dienen. So werden im Aljub Filme für Jugendliche gezeigt. Daneben soll es Konzerte von Trap-Künstlern geben. Wie auch in den vergangenen Jahren sind alle Vorführungen und Events kostenlos.

Für die Gestaltung des Festivalplakats wurde in diesem Jahr erstmals eine Künstlerin beauftragt. "Hier haben wir ein wenig geschlafen", entschuldigte sich Ripoll. Das Plakat von Ana Cabello zeigt ein haariges Wesen mit Taucherhelm, das eine blonde Frau in den Armen trägt. "Für mich symbolisiert es eine Reise ins Ungewisse, ein Abenteuer", erklärt Cabello ihr Werk. In den vergangenen Jahren hatten unter anderem Miquel Barceló und Albert Pinya die Plakate gestaltet.

Eine intelligentere Stadt

Ripoll betonte, dass die zentrale Thematik des Festivals, der Blick auf Europa, in diesem Jahr beibehalten werde. Zudem wies er darauf hin, dass das Festival den höchsten Anteil an Filmen von weiblichen Regisseuren in ganz Spaniens habe. Palmas Bürgermeister Antoni Noguera sagte: "Das Festival trägt dazu bei, dass Palma de Mallorca eine kritischere, verantwortungsbewusstere, kultuviertere und intelligentere Stadt wird." Zudem betonte er den finanziellen Nutzen des Festivals für die Stadt.

Das Programm soll Ende Mai vorgestellt werden. /pss