So ganz leicht machte es Köln dem Fotografen Pepe Cañabate nicht. Was soll man auch fotografieren in einer Stadt, die man nicht kennt und in der deswegen alles irgendwie neu, anders und sicherlich auch spannend ist? Einige Monate zuvor hatte der 66-Jährige beim Kunstwettbewerb „Certamen d'arts plàstiques Binissalem" im Jahr 2016 für seine bislang letzte Einzelausstellung, die Porträtreihe

„Titán", den Fotopreis der Michael Horbach Stiftung bekommen.

Teil des Preises war eine Einladung, in die Domstadt zu kommen, um sich an ihr fotografisch abzuarbeiten. Cañabate, der seit Mitte der 80er-Jahre seine meist schwarz-weißen Fotografien ausstellt, machte sich auf die Suche nach einem Motiv. Wohl auch, weil Flüsse für einen Mallorquiner wie ihn etwas ganz Besonderes sind, landete er immer wieder am Rhein.

Das Ergebnis seiner Streifzüge ist eine Serie langzeitbelichteter Farbfotografien. Vorbeifahrende Autos und Schiffe tragen ein verschwommenes, surreales Element bei, während im Hintergrund die Stadtlandschaft gut sichtbar bleibt. Es ist eine eindrucksvolle Mischung aus Innehalten und der unaufhaltsamen Bewegung der Großstadt.

Ende 2017 waren die Bilder in den Räumen der Michael Horbach Stiftung gezeigt. Nun sind sie

erstmals auch auf Mallorca zu sehen. Die schlicht „Rhein" betitelte Ausstellung wird ab Freitag (1.6.) im Centre Melis Cursach in Capdepera gezeigt.

Ort: Centre Melis Cursach Capdepera, C/. Centre, 9, Vernissage am 1.6., 20 Uhr, bis 24.6. tägl. außer Mo. von 19 bis 21 Uhr.