Ganz viel Lokalkolorit steckt in der 33. Opernsaison am Teatre Principal in Palma de Mallorca, die am 6. März mit Mozarts „Don Giovanni" startet. Intendant Carlos Forteza hat in diesem Jahr den Anteil der Gastensembles zurückgefahren. Und das nicht aus finanziellen Gründen, wie er der MZ erklärt. „Man könnte meinen, Eigenproduktionen wären günstiger, aber das Gegenteil ist der Fall. Wir haben viel Zeit, Geld und Arbeit in diese Inszenierungen gesteckt."

Nach mehr als zwei Jahren unter seiner Führung, in denen das Teatre Principal vorrangig etablierte Ensembles eingeladen hat, sei man nun so weit, diese Aufführungen auch in Eigenregie zu stemmen. „Wir setzen bei unseren Produktionen in diesem Jahr auf eine Mischung aus Klassikern, wie etwa Don Giovanni, und seltener gespielten Opern, wie etwa ,L'elisir d'amore', von denen wir glauben, dass wir sie später auch an anderen Orten aufführen werden können", sagt Forteza.

Bei „Don Giovanni" beispielsweise kommt ein Großteil der Mitwirkenden aus Spanien oder sogar von der Insel. Begleitet vom Chor des Teatre Principal und den Balearen-Sinfonikern singt die bekannte baskische Sopranistin Ainhoa Arteta die Donna Elvira. Die aus Granada stammende María José Moreno interpretiert die Donna Anna.

Daneben stehen die beiden mallorquinischen Sänger Tomeu Bibiloni und Susana Cordón auf der Bühne. „Wir verfügen auf der Insel über erstklassige Nachwuchssänger und müssen keine teuren Stars von auswärts einkaufen", sagt Forteza. Für die Hauptrolle hat er dann allerdings doch ein wenig die Schatulle geöffnet und etwa den italienischen Bass Nicola Ulivieri für die Rolle des Don Giovanni verpflichtet.

Weiter geht es am 31. März mit „Madame Butterfly" von Puccini, einer Produktion der Amigos Canarios de la Ópera. Die musikalische Leitung hat der Mallorquiner Antonio Méndez inne, er ist der Chefdirigent der Sinfoniker auf Teneriffa.

Eine weitere Eigenproduktion ist die Belcanto-Oper „L'elisir d'amore" von Donizetti, die ab 28. April erstmals in Palma de Mallorca gespielt wird. Für die szenische Aufbereitung ist der Mallorquiner José Martret verantwortlich, der die Oper in einem Hotel auf Mallorca in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts verortet und von dort ausgehend die Liebesgeschichte zwischen Nemorino und Adina erzählt.

Die letzte große Opernproduktion ist „Los elementos" des mallorquinischen Komponisten Antoni Lliteres, das das Teatro de la Zarzuela und die Fundación Juan March gemeinsam auf die Bühne bringen. Zum Abschluss der Opernsaison gibt es ein Rezital von Gregory Kunde am 7. Juni sowie das Ballett „Don Quijote" am 15. und 16. Juni von der Compañía Nacional de Danza.

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