Freitag (10.5.)

Pavvla stammt aus Katalonien und hat graue Haare wie US-Teenie-Star Billie Eilish, auch wenn die Spanierin bei der Wahl der Haarfarbe wohl eher dran war. Musikalisch präsentiert sie introvertierten Elektro, begleitet von einer surrenden Gitarre und ihrer einlullenden Stimme mit englischen Texten. (19 Uhr)

Fast zeitgleich beginnt das Konzert von Amaia, die wohl kontroverseste Künstlerauswahl bei diesem Festival. Die junge Frau aus Pamplona war vergangenes Jahr noch Siegerin der TV-Castingshow „OT" und sang für Spanien beim Eurovision Song Contest, wo sie nur den 23. Platz erreichte. Seither versucht sie sich als Indiesängerin neu zu erfinden. (19.15 Uhr)

Direkt im Anschluss spielt die Band Haus Frauen, die demnächst ihr erstes Album herausbringt. Die Kurzbeschreibung: feministischer mallorquinischer Rrrriot-Punk mit deutschsprachigen Texten. (20.15 Uhr)

Vetusta Morla ist eine von Spaniens wichtigsten Indiebands, auch wenn sie immer ein wenig melodiöser, ein wenig poppiger als ihre Kollegen sind. Erst vergangenes Jahr versammelten sie bei einem Konzert in Madrid rund 38.000 Zuschauer. Muss man auch erst mal schaffen. (22.25 Uhr)

Die aus Santander stammende Band Los Estanques ist ein Geheimtipp am ersten Festivaltag. Die Band orientiert sich am progressiven Pop der 60er-Jahre und vermischt diese hochmelodiösen, psychedelischen Elemente mit Soul, Jazz und Folk. (23.55 Uhr)

Samstag (11.5.)

Seit vergangenem Jahr bietet das Festival aufstrebenden mallorquinischen Musikern an, sich über einen Wettbewerb für ein Konzert zu bewerben. Absolut verdienter Sieger in diesem Jahr: Andrew B Flat, ein Rapper und Produzent aus Coll d'en Rebassa. Ein Talent im Flanellhemd. (18.35 Uhr)

Viva Suecia stammen aus Murcia und spielen schnörkellosen Indierock. Das Quartett gehört zu den Lieblingen der spanischen Musikpresse. Pflichttermin zum „mitreden können". (21 Uhr)

Dellafuente ist ein junger Andalusier mit Sonnenbrille und langen Haaren unter der Kappe. Er vermischt Flamenco mit Trap und Reggaeton - und gehört zu den erfolgreichsten spanischen Musikern. (23 Uhr)

Mit der galizischen Band Novedades Carminha hat Dellafuente Ende vergangenen Jahres den durchaus gelungenen Song „Ya no te veo" aufgenommen. Der Umstand, dass die Indierocker mit Funk- und Elektroelementen direkt nach ihm auftreten, weckt die Hoffnung, den Hit auf dem Festival zu hören. (23 Uhr)

Der Geheimtipp vom Samstag kommt ebenfalls aus Galizien. Der Musiker Baiuca verbindet die Folklore seiner nordspanischen Heimat mit Elektro zu einem unwiderstehlichen Mix. (1.25 Uhr)

Absolut empfehlenswert sind auch Fuel Fandango. Das andalusische Duo war beim ersten Mallorca Live Festival 2016 mit ihrer äußerst tanzbaren Mischung aus Flamenco, Elektro und Rock ein Highlight. (2.30 Uhr)

Mallorca Live Festival, 10./11.5., ehemaliger Aquapark in Magaluf