Das Goethe-Institut Barcelona und das Kulturzentrum Casa Planas hatten im März eine Kooperation beschlossen - an diesem Wochenende kann man erstmals ein Ergebnis dieser Vereinbarung erleben. Im Rahmen des zweitägigen Function-Festivals (24./25.5.) für digitale und elektronische Kunst findet am Samstagabend ab 20 Uhr eine Jam Session zwischen Mallorca und Dresden statt.

Aus Deutschland kommt die Musik der DJs Waggon Offenbach und Steffen Koritsch, die über die Musikplattform Ninjam übertragen wird. Auf der Bühne von Casa Planas steht dabei die Sängerin Pi. Visuell begleitet wird die Musik von einer Performance der Künstlerin Blanca Alonso, die live digitale Zeichnungen anfertigt.

Kooperation ohne Reisen

„Uns erschien es absurd, dass manche Projekte in der heutigen Zeit daran scheitern können, dass man reisen muss", sagt Organisator Enric Socias über die Grundidee hinter der Show, die er als Mischung von Noise-orientierter Musik und den Harmonien der Sängerin beschreibt. „Wir wollen zeigen, dass es auch so geht." Die Party allerdings findet nur auf Mallorca statt. „In Dresden wird das ganze einen eher privaten Rahmen haben", so Socias.

Marina Planas, die Leiterin des Kulturzentrums in der ehemaligen Fotofabrik Casa Planas sagt, man habe sich bewusst für das Festival als erstes gemeinsames Projekt mit dem Goethe-Institut entschieden. „Neben der Fotografie und der Thematik des Archivs ist die Innovation eines der zentralen Elemente unserer Arbeit in Casa Planas." Das Festival, an dem über 30 internationale Künstler verschiedener Genres teilnehmen, bietet unter anderem kostenlose Workshops, die sich mit digitaler Kunst beschäftigen.

Bewusstsein schaffen

Daneben gibt es eine Ausstellung und mehrere Konzerte und Performances. Nach der deutsch-mallorquinischen Jam-Session ist eine Live-Kino-Performance geplant, die musikalisch vom experimentellen Elektro-Musiker Victor Moragues begleitet wird (21 Uhr). Um 22 Uhr gibt es experimentelle Musik von der Gruppe Moscow School.

In dieser ersten Ausgabe des Festivals soll es um digitale Naivität gehen. Also um die Frage des Umgangs mit Maschinen in Zeiten, in denen die Menschen immer mehr von der Technologie abhängig sind, aber die wenigsten sie wirklich verstehen.