In den vergangenen Jahren haben die Kollaborationen zwischen Künstlern in der Popmusik so drastisch zugenommen, dass es fast als Kuriosum gilt, wenn ein Musiker einen Song ohne Beitrag eines anderen mehr oder weniger bekannten Kollegen veröffentlicht. Meist hat diese Zusammenarbeit nur ein Ziel: bei den Fans des jeweils anderen neue Zielgruppen erschließen und so die Streams in die Höhe jagen.

Wie aus der Zeit gefallen wirkt da die Zusammenarbeit des Folksängers Iron & Wine mit der Band Calexico, die für ihre kreative Stilmischung aus Country, Rock, Latin Jazz und Mariachi-Musik bekannt ist. Schon 2005 veröffentlichten die Musiker zusammen das ­sieben Songs lange Mini-Album „In The Reins". Damals war die Musikpresse begeistert davon, wie Calexico die Melodien von Sam Beam, alias Iron & Wine, unterlegten. „Ist das etwa der Anfang einer anhaltenden ­Zusammenarbeit?", frohlockte damals das US-Musikmagazin „Pitchfork".

14 Jahre später haben die Musiker sich Zeit für das gemeinsame Nachfolge-Album unter dem passenden Titel „Years To Burn" genommen. Am Montag (29.7.) stellen sie es im Auditorium in Palma vor. Es sind eher ruhige Folk-Songs, die bei einer viertägigen Aufnahmesession im vergangenen Dezember entstanden: mal eingängig wie „Father Mountain", mal spielerisch wie „Outside El Paso", mal fast episch und sogar dreiteilig in „The Bitter Suite". Hatte Sam Beam auf dem Vorgänger alle Songs selbst geschrieben, trugen nun auch die Mitglieder von Calexico Komposi­tionen bei.

Bei der Kritik kam das neue Album gut an. Die deutsche Ausgabe des „Rolling Stone"

vergab 4 von 5 Sternen und schrieb, „Years To Burn" sei „eine Ode an das Leben mit all seinen Komplikationen, eine Hymne auf die Suche nach der perfekten Harmonie".

Iron & Wine, Calexico, Auditorium, 29.7., 21 Uhr, Karten ab 30 Euro unter auditoriumpalma.com