Der mallorquinische Musiker Tomeu Estaràs ist am Samstag (21.9.) nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben. 1959 hatte er mit seinen Brüdern Rafel und Bernat die Band Els existencialistes de Valldemossa gegründet, die sich nach einiger Zeit in Els Valldemossa umbenannte. Mit der Band schrieb er Klassiker der mallorquinischen Musik wie "El Parado de Valldemossa" und hatte Hits mit Liedern wie "Fiesta".

Die Band tourte mehrfach auch durch Europa und war eine Zeit lang auf der MS Deutschland engagiert. Im Jahr 1969 begleiteten die Brüder die Sängerin Salomé beim Eurovision-Wettbewerb, wo sie mit dem Lied "Vivo cantando" auf dem ersten Platz landeten - Spaniens bislang letzter Sieg bei dem traditionsreichen Wettbewerb.

Ein Leben für die Flöte

Obwohl Estaràs auch als Sänger erfolgreich war, galt seine Liebe vor allem der Flöte. In seiner Sammlung hatte er über 350 Flöten unterschiedlicher Art und Herkunft, erzählte er bei seinem letzten MZ-Interview im Juli 2017. "Ich möchte mir nicht zu viel Bedeutung beimessen, aber ich glaube schon, dass ich mit Els Valldemossa entscheidend dazu beigetragen habe, das Instrument auf der Insel bekannt zu machen", sagt er damals.

Seine erste Flöte bekam er als Kind vom Maler Josep Coll i Bardolet geschenkt. Estaràs galt als Virtuose auf dem Instrument und wurde besonders für sein leichtes, scheinbar müheloses Spiel bewundert. /pss